aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Schwere Loks am Haken
Cottbuser Traditionsbetrieb erweitert sich

Cottbus (bw). Den Cottbusern ist die heutige DB-Fahrzeuginstandhaltung GmbH in der Waisenstraße besser als RAW bekannt. 1874 als Königliche Hauptwerkstatt Kottbus (damals wirklich noch mit „K“) zur Ausbesserung von Dampflokomotiven und Wagen gegründet, wurden die Aufgaben bald größer. Ein großes Kesselhaus und vier weitere Wagenhallen kamen in der Folgezeit hinzu. Der gesamte Werkkomplex ist durch die Explosion eines abgestellten Munitionszuges 1945 stark zerstört worden. Erst 1947 konnten die ersten Loks wieder das Werk verlassen und 1969 wurde der Grundstein für einen komplexen Neuaufbau gelegt, der im Wesentlichen das Erscheinungsbild bis heute prägte.
Natürlich haben sich die Loktypen und -reihen verändert, die hier repariert und modernisiert werden. Heute arbeiten 640 Mitarbeiter nicht nur die Lokomotiven auf, oftmals werden ­zusätzliche Komponenten eingebaut und Umbauten vorgenommen. Es sind vorrangig Fahrzeuge der Bundesbahn, aber auch Kunden aus Polen, der Ukraine, Russland und den Niederlanden bringen ihre Loks zu den Handwerkern nach Cottbus.
Wer heute das Betriebsgelände besucht, wird sofort erkennen, dass wieder gebaut wird. „Durch unsere Hallen gehen durchschnittlich 324 Loks im Jahr“, so der kommissarische Werksleiter Klaus Rendler. „Damit wir noch bessere Bedingungen haben, werden wir bis 2009 über 3 Millionen investieren. Das Geld wird natürlich in die Modernisierung, aber auch zur Erweiterung eingesetzt. Auch wollen wir ein neues Probefahrtgleis ausbauen.“
Im nächsten Jahr wird das Werk seinen 135. Gründungstag feiern. Der gute Ruf der Cottbuser Handwerker wird bis dahin weiter an Qualität gewinnen.



Jungfacharbeiter Sebastian Lehnik hat hier vier Tonnen am Haken. Die Radsätze werden in der eigenen Werkstatt wieder aufgearbeitet. Durchschnittlich 324 Loks gehen im Jahr durch den Cottbuser Instandsetzungsbetrieb
Foto: BeWe

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