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Hand in Hand zum puren CO2
Pilotanlage für CO2-emissionsarmes Kraftwerk wird Dienstag eingeweiht

Schwarze Pumpe (ha). Seit Wochen wird an der Inbetriebnahme der weltweit ersten Pilotanlage für die nächste Kraftwerksgeneration gearbeitet - am Dienstag wird die Forschungsstation direkt neben dem Kraftwerk Schwarze Pumpe feierlich eingeweiht. Dem voraus gegangen war eine Meisterleistung der Logistik, denn selten sind so viele Fachleute an einer Anlage beteiligt wie an dieser Pilotanlage.
Nach der Grundlagenforschung in der Forschungsstation der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus setzte Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen mit dem CEO des schwedischen Mutterkonzerns Vattenfall AB, Lars G. Josefsson, den ersten Spatenstich, das war am 29. Mai 2006. Rund 70 Millionen Euro sind seitdem in diese Anlage geflossen. Aufgebaut wurde die Pilotanlage von zum Teil langjährigen Partnerunternehmen von Vattenfall. Aber nicht nur Fachfirmen aus ganz Europa waren gefordert, sondern immerhin 60 Prozent der kleinteilig vergebenen Bauaufträge konnten an Firmen in der Lausitz vergeben werden.
Jetzt steht vor den Ingenieuren die Aufgabe, zu erforschen, wie am energieeffizientesten möglichst viel CO
2 aus dem Rauchgas des neuartigen Brennkessels gewonnen werden kann. Dazu sind zahllose Tests und die Auswertung riesiger Datenmengen nötig, die die über 3?000 Sensoren der Anlage in die Zentrale und Forschungsstation senden. Bis jedoch das erste CO2 aus der Leitung in die neuen Spezialtransporter gepumpt werden kann, wird noch einige Zeit vergehen. Die sieben Transporter stehen bei der TSS, dem Transportunternehmen, bereit. In der Altmark wird es gebraucht, um das restliche Erdgas aus der fast ausgebeuteten Lagerstätte gewinnen zu können.
Auch wenn die Forschungen in Schwarze Pumpe so weit sind, dass in Jänschwalde das Demo-Kraftwerk gebaut werden kann, geht die enge Zusammenarbeit der Ingenieure weiter: Die Herausforderungen, die Pilotanlage in ein Großkraftwerk zu übertragen, stellt große aber lösbare Herausforderungen, so Denis Kettlitz, Projektsprecher CO2-emmissionsarme Kraftwerke bei Vattenfall Europe. Dann sind sicher auch wieder regionale Firmen dabei, um das Demo-Kraftwerk in Jänschwalde zu
errichten.



Die Schaltzentrale, hier mit Schichtingenieur Perco Krüger, ist das Herzstück der Pilotanlage und gleichzeitig Forschungszentrum. Rund 20 Ingenieure sind mit dem Start beschäftigt - eine Kooperation mehrerer Firmen, so dass Vattenfall-Fachleute zusammen mit denen der Herstellerfirmen der entscheidensten Bauteile an der Anlage forschen
Fotos: Ha.

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