100 Jahre - die Musen im Rausch
Branitzer Präsentation für TRÄUME LEBEN - das Jubiläumsprogramm Theaterfestakt
am 1. Oktober mit dem Bundespräsidenten und vielen Bürgern

Cottbus (h). Die Netrepkova und das Bolschoj-Ballett sind zum 100. Cottbuser Theatergeburtstag nicht eingeladen, auch andere Gast-Ensembles nicht, dafür kommt aber zum Festakt Bundespräsident Horst Köhler. Intendant Martin Schüler und seine Vorstände freuen sich sehr über die Staatsehre. „Für Gastspiele haben wir gar keine Bühne frei“, wehrt der neue Schauspieldirektor Mario Holetzeck ab, und legt noch nach: „Wir sind das beste Ensemble-Theater in Deutschland. Wir haben alles was wir brauchen. Wir möchten mit uns begeistern.“
Das taten die Künstler vorab schon mal mit ihrer Spielzeitpräsentation in Branitzer Park. Szenen, meist nicht ganz ernst zu nehmen, zu den neuen Inszenierungen waren zu sehen, und es stellten sich neu engagierte Künstler vor. Wer sich vom Ehrgeiz trennte, alle 15 Parkspielstätten zu erreichen, verlebte einen schönen Kunsttag. Das Orchester unter Leitung des neuen Generalmusikdirektors Evan Christ setzte dazu am Schluss die prächtigsten Akkorde. Für die nächste Präsentation: Da und dort wären einige Ruhebänke für das dankbare ältere Publikum nützlich.
Immer wird es ums TRÄUME LEBEN gehen in dieser Spielzeit. Die Festwoche beginnt am 1. Oktober mit einem „märchenhaften Kindergeburtstag“ für „unser ganz, ganz wichtiges Publikum in 20 Jahren und später“, sagt der Intendant.
Die Rückschau wird „so gigantisch wie noch nie“ als Buch vorgelegt, gefeiert wird höchst gegenwärtig. „Wir haben ein Bürgertheater“, sagt Martin Schüler, „und wir wollen mit Bürgern feiern.“ Das ist, wenn die „Musen im Rausch“ aus dem Kuppelfoyer auf die Bühne treten, schwer. Es werden so viele Protokollkarten gebraucht, dass nur 100 „normale“ übrig bleiben. Drum: „Der ganze Schillerplatz wird live geschaltet, und ich wünsche mir, dass viele Cottbuser kommen und nachts im offenen Theater tanzen“, träumt der
Intendant.