Der Wahlkrampf beginnt
In Sielow toben Vandalen / AUB ist betroffen

Cottbus (h). Häßlicher Wahlkampfauftakt im Cottbuser Norden: Von Sonnabend bis in die Nacht von Montag zu Dienstag gegen 3 Uhr hatten die Wahlhelfer der Aktiven Unabhängigen Bürger (AUB) rund 400 Plakate an die Lichtmasten gehängt. Himmelblaue Freundlichkeiten: „Mehr Geld für Schulen“, „Kommunales Eigentum ist unverkäuflich“ und „unabhängig - glaubwürdig“.
Schon am Dienstagmorgen war ein Großteil der Wahlwerbung vernichtet. Mit den Papptafeln von den Masten gerissen in der Döbbricker Straße, zerfetzt in der Sielower Chaussee, überklebt mit schwarz-weiß-roter Propaganda „Gegen Kapitalismus und Kommunismus, für Nationales Sozialismus in der Cottbuser Straße.“
Die Geistesherkunft ist klar, die Täter sind unbekannt. Ihren kriminellen Einmischungsversuch (Sachbeschädigung) in demokratische Wahlen soll die Polizei stoppen, sagt Ordnungsdezernent Lothar Nicht (Linke): „Wenn Plakate abgerissen werden, müssen sich die Parteien kümmern, sind rechtsradikale Botschaften zu sehen, schalten wir die Polizei ein.“. Bis Dienstag Nachmittag hatte er allerdings noch keine Information über die Vorfälle.
Torsten Kaps, der hier im Norden Spitzenkandidat der Unabhängigen ist, vermutet keinen direkten Angriff auf die AUB, sondern Störung der demokratischen Wahlen generell. „Wir werden sehen, was passiert, wenn Plakate von Parteien hängen. Ich hoffe nicht, dass unser Cottbuser Wahlkampf in diesem Stil statfindet.“ Sein Ärger ist auch deshalb groß, weil das Budget für Plakatierung klein ist. Niemand ersetzt diesen Schaden.