aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Für mehr SUB, nicht nur in Kultur
Junge Wählerliste in Cottbus mit vielen Studenten-Kandidaten sammelt Unterstützerunterschriften: „Man muss doch verrückt denken dürfen!“

Cottbus. Der Name der jungen Wählerliste „SUB“ darf doppeldeutig verstanden werden, sagt Robert Amat-Kreft (36), sein Name steht auf Platz 1 in Mitte. SUB - meint einerseits sozialen Umbruch, andererseits verstehen sich die Vorkämpfer schon als Bestandteil der Subkultur der Stadt. Und die hat Potenzial, meinen auch Lothar Türck (28) und Raphael Brand (22). In mindestens ein Dutzend studentisch bewohnten Altstadthäusern hat sich das entwickelt, was auch bei anderen politischen Wortführern in der Stadt Gegenstand von theoretischen Diskussionen ist: Hochschulabsolventen finden eine neue Heimat in Cottbus, suchen nach kultureller und beruflicher Selbstverwirklichung und fordern nun auch den Zugang zu politischen Entscheidungen.
Lothar Türck, Architekturstudent, stellt sich vor, dass man unkonventionelle Wege erschließt: „Bisher gab es nur Lippen-bekenntnisse, wenn es um das Zusammenrücken von Uni und Stadt ging. Wir haben Ideen, wie das wirklich gehen könnte!“ Es ginge nicht darum, dass BTU-Präsident und OB sich gut verstünden, sondern dass 130 Professoren und 7 000 Studenten erreicht würden: „Praktika in der Stadtverwaltung, ein Studentenvertreter in der Stadtverordnetenversammlung, unbürokratische Starter-Kredite für Ausgründer - niemand hat so Konkretes bisher diskutiert!“ Auch das nicht: Sie alle würden Cottbuser bleiben, wenn die GWC ihnen den Kauf ihrer Altbauhäuser ermöglichen, die Sanierung unterstützen würde.
Die Idee, dafür um Sitze in der Stadtverordnetenversammlung zu kämpfen, kam im Juni. Beim Karlstraßenfest - eine Idee dieser agilen Subkulturszene - fand man Leute, die gern mitmachen wollten. Darunter auch Prof. Günter Bayerl vom Lehrstuhl Technikgeschichte, der für sein Engagement über den Campus hinaus bereits bekannt ist.
„Aber wir wollen uns nicht aufs Studentische reduzieren - wer uns wählt, den werden wir vertreten“, sagt Türck. Schon jetzt häufen sich die Zugriffe, Anfragen und Wünsche der Cottbuser auf ihrer Homepage www.sub-cottbus.de. Das dreiseitige Wahlprogramm - dort zu lesen - greift Themen von Ausländerpolitik bis Technologie- und Industriepark TIP auf.
Als Liste, die erstmals antritt, müssen die „SUBs“ allerdings Unterstützerunterschriften beibringen. Bis zur Mitte der Woche wird noch gesammelt. Für demokratische Alternativen und mehr SUB- nicht nur in der Cottbuser Kultur. G.G.

29. September 2008 - Wir haben die WAHL
Gemeindevertretungen, Stadtverordnetenversammlungen und Kreistage werden neu gewählt. In diesen Sommertagen entscheiden sich Männer und Frauen, für solche Gremien zu kandidieren. Als Mitglieder von Parteien oder Vereinen, als Einzelkandidaten oder parteilose Bürger auf Listen von Parteien. Was bewegt Menschen, solche Arbeit anzupacken, sich der Herausforderung und Verantwortung zu stellen. Wir erleben einige von ihnen

 

Raphael Brand und Lothar Türck (von links): „Wir wollen wählbar werden, damit auch unkonventionelle Ideen eine Chance haben!“ 100 Unterschriften brauchen sie, zu Redaktionsschluss waren es schon 60. Noch bis Donnerstag sind sie vor dem Technischen Rathaus ansprechbar. Im Bürgeramt muss man zwar nicht anstehen für eine Unterschrift, allerdings sind die Öffnungszeiten eingeschränkt: Montags 8.30 -12 Uhr, Dienstag 8.30 Uhr-18 Uhr, Mittwoch ist geschlossen und Donnerstag zählt nur bis 12

Raphael Brand und Lothar Türck (von links): „Wir wollen wählbar werden, damit auch unkonventionelle Ideen eine Chance haben!“ 100 Unterschriften brauchen sie, zu Redaktionsschluss waren es schon 60. Noch bis Donnerstag sind sie vor dem Technischen Rathaus ansprechbar. Im Bürgeramt muss man zwar nicht anstehen für eine Unterschrift, allerdings sind die Öffnungszeiten eingeschränkt: Montags 8.30 -12 Uhr, Dienstag 8.30 Uhr-18 Uhr, Mittwoch ist geschlossen und Donnerstag zählt nur bis 12 Fotos: Gabi Grube

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Robert Amat-Kreft (li.) versucht Unterstützer zu überzeugen: „Man kann die Rechten nicht von Amts wegen in den Griff bekommen. Es geht nur, wenn man Alternativen bietet. Wir sind eine solche!“

Robert Amat-Kreft (li.) versucht Unterstützer zu überzeugen: „Man kann die Rechten nicht von Amts wegen in den Griff bekommen. Es geht nur, wenn man Alternativen bietet. Wir sind eine solche!“

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