aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Sie fahr’n so gern mit der Parkeisenbahn
Denis Kettlitz spricht über Kinder-Karrieren am Gleis

Cottbus (GHZ). Sie sind jetzt täglich unterwegs, meist gut besetzt - die Parkbahnzüge zwischen Sandower Dreieck und Branitz. Für reibungslosen Betrieb sorgen zwei Bahnhofsleiter und zwei Lokführer der CMT, unterstützt von etwa 40 Freizeit-Eisenbahnern im Alter zwischen neun und 27. Denis Kettlitz ist einer von ihnen. Unlängst hat er Gabriele Kliesch als Vereinsvorsitzender abgelöst. Wir sprachen mit ihm über Eisenbahner-Nachwuchs.
• Haben neugierige Mädchen oder Jungs überhaupt eine Chance, Bahner zu werden?
D.KETTLITZ: Wir brauchen dringend Nachwuchs. Die Modelleisenbahnen sind vom Computer verdrängt worden. Zwar singen viele Kinder fröhlich unser Lied „Ich fahr’ so gern mit der Parkeisenbahn...“, aber zur Beteiligung am Bahnbetrieb ist der Andrang hier nicht mehr so wie zu meiner Anfangszeit.
• Die war im BuGa-Jahr ‘95.
D.KETTLITZ: Ja, damals fuhren die Züge eine Saison lang restlos überfüllt. Wir Anfänger haben gleich richtig mitgemacht im Betriebsdienst.
• Geht das noch immer so?
D.KETTLITZ: Zu uns können Kinder ab 3. Klasse kommen. Sie werden gleich praktisch in den Dienst einbezogen. Schon am 3. Tag können sie „Aufsicht“ sein und das Abfahrtsignal geben. Dann dürfen sie den berühmten Text ins Mikrofon sagen: „Einsteigen bitte! Die Sicherheitsketten schließen...“
• Aber noch nicht in Uniform, oder?
D.KETTLITZ: Die gibt’s nach vier Wochen, wenn eine passende da ist. Das sind noch immer original Reichsbahn-Uniformen, in Kindergrößen in einem DDR-Betrieb hergestellt.
• Sicher gehört auch Theorie-Wissen zum kleinen Bahner...
D.KETTLITZ: Das erwerben wir in Winter-Schulungen. Wir haben ein präzises Handbuch für Parkeisenbahner. Das Erlernte wird natürlich geprüft.
• Und dann entwickelt sich die Dienstgrad-Karriere?
D.KETTLITZ: Zunächst gibt es Balken für Ein- oder Zweijährige auf den Schulterstücken. Wer 14 ist, kann Unterassistent werden, dann kommt mit 16 Assistent, und wer 18 ist und die Schulung geschafft hat, kann auf der Lok fahren. Mit Spezialprüfung sogar Dampflok!
• Ein Traum für Jungs!
D.KETTLITZ: Für manche.
• Wird im Verein nur immer Dienst geschoben?
D.KETTLITZ: Das tun wir am liebsten. Aber wir pflegen auch internationale Kontakte zu Kinderbahnen in der Ukraine, in Russland und in Ungarn. Da fahren wir hin und haben auch Freunde hier zu Gast. Wir pflegen auch sonst Geselligkeit. Dafür steht uns die eigene Gaststätte „Lokomotive“ zur Verfügung, wo es auch eine Modellbahn gibt.
• Wo kann sich melden, wer mitmachen will?
D.KETTLITZ: Am besten auf einem unserer großen Bahnhöfe Sandower Dreieck oder Zoo. Oder auch telefonisch unter der Cottbuser Nummer 75 61 70.
Mehr über die kleine Bahn auf www.parkeisenbahn-cottbus.de

 

Immer ein Vergnügen für die ganze Familie: eine Fahrt mit der Parkeisenbahn, die als Pioniereisenbahn 1954 in die Spur ging. Etwa fünf Millionen Fahrgäste sind seither befördert worden, die mit Abstand meisten im Bundegartenschau-Jahr 1995. Damals wurde die Strecke bis zum Sandower Dreieck erweitert, wo auch ein neuer Bahnhof mit Lokhalle entstand

Immer ein Vergnügen für die ganze Familie: eine Fahrt mit der Parkeisenbahn, die als Pioniereisenbahn 1954 in die Spur ging. Etwa fünf Millionen Fahrgäste sind seither befördert worden, die mit Abstand meisten im Bundegartenschau-Jahr 1995. Damals wurde die Strecke bis zum Sandower Dreieck erweitert, wo auch ein neuer Bahnhof mit Lokhalle entstand

Die Parkbahn AGktionäre

AGktien zu 10, 50, 100 oder 500 Euro sind Spendenbelege, die sich als Zimmerschmuck eignen. Viele Kinder sind AGtionäre der Parkbahn. Die Wert-papiere passen gut als Geschenk zum Schulanfang

Denis Kettlitz amtiert seit 1. Juni als Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Parkeisenbahn e.V. Als Sandower Junge kam er 1995 mit dreizehn zur Bahn, hat - wie alle -  Fahrkarten verkauft, als Aufsicht gearbeitet und Züge begleitet. Seinen Kindheitstraum, als Heizer auf der Dampflok zu fahren, hat er sich längst erfüllt. 1998, gerade 16jährig, wurde er SPD-Mitglied und nutzt seither politische Kontak-te auch für die  Parkbahn: Manfred Stolpe wurde als Minis-terpräsident Ehren-Parkeisenbahner, Bundestagsabgeordnete trugen sich mit Spenden in die AGktionärs-Liste ein. Denis Kettlitz selbst kandidiert jetzt im Cottbuser Osten für die Stadtverordnetenversammlung.

Denis Kettlitz amtiert seit 1. Juni als Vorsitzen-der des Vereins zur Förderung der Parkeisen-bahn e.V. Als Sandower Junge kam er 1995 mit dreizehn zur Bahn, hat - wie alle - Fahrkarten verkauft, als Aufsicht gearbeitet und Züge begleitet. Seinen Kindheitstraum, als Heizer auf der Dampflok zu fahren, hat er sich längst erfüllt. 1998, gerade 16jährig, wurde er SPD-Mitglied und nutzt seither politische Kontak-te auch für die Parkbahn: Manfred Stolpe wurde als Minis-terpräsident Ehren-Parkeisenbahner, Bundestagsabgeordnete trugen sich mit Spenden in die AGktionärs-Liste ein. Denis Kettlitz selbst kandidiert jetzt im Cottbuser Osten für die Stadtverordnetenversammlung.

Die Parkeisenbahn ist jetzt täglich ab 10 Uhr unterwegs, werktags bis 17, sonnabends und sonntags bis 18 Uhr. Erwachsene zahlen 3, Ermäßigte 2 Euro

Marcus Jeß ist 15 Jahre alt, seit einem Jahr bei der Bahn, wie die Schulterstücke zeigen, und mächtig stolz auf seine Original Reichsbahn-Uniform: „Die Kragenspiegel näht man selbst an, das ist Ehrensache!“ Nachdem im Stellwerk alles klar ist (r.) setzt er die rote Mütze der Aufsicht auf und gibt am Bahnhof Zoo das Abfahrtsignal für den Zug nach Branitz

 

Grade mal 14 Tage tut Florian Krüger Dienst bei der Bahn. Er ist mächtig aufgeregt bei der Bahnhofsansage und liest den Text noch ab. Macht nix - sieht ja keiner. Später wird er ihn auswendig wissen

Grade mal 14 Tage tut Florian Krüger Dienst bei der Bahn. Er ist mächtig aufgeregt bei der Bahnhofsansage und liest den Text noch ab. Macht nix - sieht ja keiner. Später wird er ihn auswendig wissen

 

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