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Flugplatz Drewitz wird zur Airbus-Werkstatt
Detmolder Konzern will Kunststoff-Flugzeugteile herstellen und Boeing- & Airbus-Flugzeuge warten / Bisheriger Flugbetrieb geht weiter

Drewitz (ha). Mit einer Überraschung im nichtöffentlichen Teil beendete der Kreistag des Landkreises am Mittwoch die letzte Sitzung der Legislaturperiode. Und so konnten Landrat Dieter Friese und Projektbetreuer der Stührenberg Holding, Friedhelm-E. Brandhorst, im Drewitzer Terminal der Presse den Verkauf des Flugplatzes bekannt geben. Damit ist nach den gescheiterten Cargo-Drehkreuzplänen mit amerikanischen Investoren sowie Verhandlungen mit über einem Dutzend Interessenten und einer internationalen Auslobung ein Investor gefunden.
Die in Detmold ansässige Stührenberg Holding, die an 18 Orten in der ganzen Welt 1?200 Mitarbeiter beschäftigt, will einen Großteil ihrer zerstreuten Geschäftsteile zentral auf dem Flugplatz in Drewitz ansiedeln. Ohne konkrete Zahlen zu nennen, werden in den nächsten Jahren mehrere hundert Arbeitsplätze geschaffen. Hier sollen in neuen Hangars Personenmaschinen der Größe Airbus A319 bis 320 oder Boeing 737 gewartet, aufgearbeitet und gelagert werden. Ein Flugzeugfriedhof wird es garantiert nicht, so Brandhorst. Der Standort soll schrittweise mit eigenem Vermögen aufgebaut werden. Dazu gehören auch weitere Ansiedlungen von Flugzeug-Zulieferfirmen und die Forschung neuartiger Materialien. Denn Hauptbestandteil der Firma ist die Herstellung von Kunststoffteilen.
Am 4. August soll der Kauf notariell perfekt gemacht werden, vorher sind Zustimmungen der betroffenen Gemeinden und der Stadt Guben nötig sowie das Ja der Landesregierung. Eine Voranfrage im Innenministerium hat aber bereits Wohlwollen signalisiert, so Landrat Dieter Friese. Die zehn Mitarbeiter des Flughafens werden ihre bisherige Arbeit unverändert weiterführen. „Wir gehen davon aus, dass die Zahl noch erhöht wird“, kündigt Flughafen-Geschäftsführer Hartmut Müller an. „Alle Mitarbeiter freuen sich sehr, die Pläne sind großartig!“ Die Übernahme erfolgt am 1. Oktober.



Projektbetreuer der Stührenberg Holding, Friedhelm-E. Brandhorst (r.) würdigte ausdrücklich die professionelle Zusammenarbeit mit Landrat Dieter Friese (li.) sowie Rüdiger Hinze vom Centrum für Innovation und Technologie.
Der Wirtschaftsförderer hat
das Unternehmen auf Drewitz aufmerksam gemacht und sich gegen Standorte
in Tschechien, Niederlande und
der Schweiz durchgesetzt

Foto:
J. Ha.

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