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Europas größtes Solar-Kraftwerk entsteht bei Peitz
Lieberoser Heide: Gestern erste Teilfläche nach Kampfmittelberäumung zum Bau freigegeben / 650 000 Module sollen 50 Megawatt erzeugen

Cottbus (gg). In der Lieberoser Heide, dort wo früher Übungspanzer sowjetischer Streitkräfte unterwegs waren, begann gestern der Bau des derzeit größten Solarkraftwerks in Europa. 150 Arbeitskräfte allein erfordert der Bau der 50-Megawatt-Anlage, die bis Ende 2009 auf 160 Hektar Heideland errichtet werden soll und dann 50 Megawatt Strom erzeugt. Dafür sind gestern die ersten 60 Hektar an den Bauherren, die Solarprojekt GmbH aus Forst, übergeben worden. Zuvor musste das Gelände von Munition und weiteren Bodenkontaminationen befreit werden. Das Land ging dafür in Vorleis-tung und kassiert nun Pacht vom Nutzer, um die Kosten zu refinanzieren. Die rund 650 000 Dünnschichtmodule, die für das Kraftwerk benötigt werden, kommen zum Großteil aus Brandenburger Produktion, erklärt Investor Michael Lindner. Allerdings geraten die Hersteller angesichts der großen Nachfrage inzwischen an Leistungsgrenzen.
Das Vorhaben stellt außerdem einen Kompromiss für die lange umstrittene Nutzung des ehemaligen Truppenübungsplatzes dar. Die geplante Aufstellung von Windkraftanlagen scheiterte wegen seltener Vogelarten. Das ist bei den Solarmodulen anders: Nach 28 Jahren muss die Anlage zurückgebaut werden, haben Land und Pächter vereinbart. Dann hat sich nicht nur die Investition von rund 160 Millionen Euro amortisiert und der Stand der Technik verändert, sondern das Land kann als Heidelandschaft der Natur zurückgegeben werden. Das Anwachsen von Birken oder Kiefern ist wegen der Module nicht möglich und auch vom Naturschutz nicht gewollt.
Der Bau des Kraftwerks wird bis Ende 2009 rund 150 Arbeitnehmern in Spezialgewerken Beschäftigung sichern. Der Betrieb der Anlage ist allerdings nahezu ohne Personal möglich.

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