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Familienfreundlichkeit ist Wirtschaftsfaktor
Angelika Koal, Bauingenieurin an sozialem Brennpunkt kandidiert für die Frauenliste

Cottbus. Sie ist bestimmt eine starke Frau. Insofern passt sie zum Slogan, mit dem die Frauenliste in den Kommunalwahlkampf gehen will: „Starke Frauen für Cottbus“ heißt der und Angelika Koal, die noch bis 2004 als diplomierte Bauingenieurin im eigenen Unternehmen 40 bis 50 Leute anzuleiten hatte, hat Stärke bewiesen, als sie die eigene Firma liquidieren musste. Damals gab sie auch ihr erstes kleines politisches Amt auf als Gemeindevertreterin in Gallinchen. Seitdem hat sich ihr Leben gewandelt. Die Familie ist wichtiger geworden. Und das, weiß sie, ist für viele andere auch eine lebenbestimmende Größe, die noch zu schlecht mit der Cottbuser Arbeitswelt zusammenpasst.
Seit sie 2008 im Januar das Büro der REKIS- Regionalen Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe im Untergeschoss der Lila Villa als ihre neue Arbeitsstelle bezog, sind soziale Themen in den Mittelpunkt ihres Schaffens gerückt. 130 Selbsthilfegruppen finden hier Rat und Hilfe, Förderung und Kontakte und auch neue Mitglieder. 30 bis 40 kommen monatlich auf der Suche nach
Hilfe vorbei. Viele haben Probleme mit Gesundheit, Arbeitslosigkeit, manchmal auch mit familiären Verhältnissen. Je länger sie dabei ist, desto klarer wird: Alles hat miteinander zu tun. Auch Bauliches mit Sozialem, deshalb arbeitet die Baufachfrau mit im Bündnis für Familien, das sich auch mit Infrastrukturpolitik beschäftigt.
„Ich habe ein Problem damit, dass Politik sich hinstellt und Arbeitsplätze verspricht. Glaubhaft ist doch nur, wenn man sagt: man will alles für familienfreundliche Arbeitsplätze tun. Mehr kann Politik nicht leisten, dann wirken andere Mechanismen!“ Gerade mit ihrem baulichen und sozialen Hintergrundwissen könnte sie übergreifend wirken, hat sie sich ausgerechnet und wird deshalb auf der Liste der Frauen kandidieren.
Den Kontakt fand sie auch über eine starke Frau: Marianne Spring nahm sie 2007 mit zur ersten Sitzung. Seitdem die Fraktionschefin kürzlich ihre Kandidatur für die FDP angekündigt hat, haben sich für die Frauenliste Lücken, aber auch Chancen aufgetan:
„Das Wir-Gefühl ist uns ganz wichtig, damit nicht Einzelkämpfer Politik machen, sondern viele Ideen gehört werden!“ In den nächsten Wochen wollen die „Amazonen“, wie sie von den Parteien durchaus liebevoll betitelt werden, diese Ideen in ein Programm verwandeln, die Türen weit öffnen für junge oder erfahrene Frauen mit Lust auf Politik jenseits der Parteibücher und möglichst mehr als 20
Kandidatinnen für die Stadtverordnetenversammlung
mobilisieren. G.G.

29. September 2008 - Wir haben die WAHL
Gemeindevertretungen, Stadtverordnetenversammlungen und Kreistage werden neu gewählt. In diesen Sommertagen entscheiden sich Männer und Frauen, für solche Gremien zu kandidieren. Als Mitglieder von Parteien oder Vereinen, als Einzelkandidaten oder parteilose Bürger auf Listen von Parteien. Was bewegt Menschen, solche Arbeit anzupacken, sich der Herausforderung und Verantwortung zu stellen. Wir erleben einige von ihnen

Angelika Koals Tür bei der REKIS-Kontaktstelle steht für Hilfesuchende offen. Sie selbst will sich jetzt auch eine weitere Tür öffnen: die in die kommunale Mitbestimmung: „Für diese schöne Stadt lohnt sich das!“

Angelika Koals Tür bei der
REKIS-Kontaktstelle steht für Hilfesuchende offen. Sie selbst will sich jetzt auch eine weitere Tür öffnen: die in die kommunale Mitbestimmung: „Für diese schöne Stadt lohnt sich das!“
Fotos: Gabi Grube

Auch 30 Jahre nach der Emanzipationsbewegung sagt Angelika Koal, „Kinderbetreuung und gleiche Bezahlung am Arbeitsplatz - das sind Fragen, die machen spezielle Frauenpolitik auch heute noch nötig!“ Sie selbst hat den Ausgleich zwischen Arbeit und Familie für sich gefunden und möchte gern auch ihre Enkel in Cottbus aufwachsen sehen

Auch 30 Jahre nach der Emanzipationsbewegung sagt Angelika Koal, „Kinderbetreuung und gleiche Bezahlung am Arbeitsplatz - das sind Fragen, die machen spezielle Frauenpolitik auch heute noch nötig!“ Sie selbst hat den Ausgleich zwischen Arbeit und Familie für sich gefunden und möchte gern auch ihre Enkel in Cottbus aufwachsen sehen

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