aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Amphitheater am See
Senftenberger Bühne bietet erstmals eigenes Sommertheater /
Auftakt mit „Kiss me, Kate!“

Senftenberg (GHZ). Der Beifall tobte wie der Sturm bei Kap Hoorn und wollte nicht enden. „Zu-ga-be!“ schallte es und eine Frau in der vorletzten Reihe jammerte: „Schade! Ich kann nicht pfeifen.“ Und: „Pfeifen Sie mal für mich!“
Begeisterung wie selten auf dem Theater. Eine leidenschaftlich zelebrierte Inszenierung eines fast schon Oldtimers der Musical-Literatur ließ die Fans der Neuen Bühne und manche weit gereisten Strandgäste aus dem Häuschen geraten. „Kiss me, Kate!“ direkt am Senftenberger See, der 35. Strandgeburtstag feiert!
Die Neue Bühne Senftenberg, 2005 von deutschen Kritikern zur Bühne des Jahres gekürt, eröffnete mit dem Broadway- Bestseller den ersten eigenen Amphitheater-Sommerspielplan. Am 30. Mai war Premiere, heute abend steht wieder Cole Porter im Programm (20 Uhr), morgen startet 18 Uhr die Revue „Camping, Camping“. Weitere „Kiss me, Kate!“ Abende am 20., 28. und 29. Juni.
Der weiteste Weg lohnt sich. Regisseur Steffen Pietsch hat die musikalischen Hits der Story wie Berggipfel in einer Urlaubs-Traumlandschaft aufgetürmt: „Es ist viel zu heiß...“ wippt das ganze Publikum mit, und noch auf dem Heimweg erträumen die Autofahrer „...mit den Shaekespearschen Dramen“ die tollen Chancen bei Damen.
„Kiss me, Kate!“ entstand aus „Der wiederspenstigen Zähmung“ des englischen Meisters. Der Klassiker ist der Hintergrund vieler Irrungen und Wirrungen vor und hinter einer Schmierenbühne. Auch anderswo wird das Musikstück gern mit singenden und tanzenden Schauspielern inszeniert - genau passend also fürs Senftenberger Potenzial.
Ein bestens aufgelegtes Ensemble (wie könnte es anders sein bei traumhaftem Premieren-Abendhimmel!) zog alle Register der Unterhaltungskunst und zeichnete witzige, immer sympatische Typen. Suse Tobisch hat ein Bild gebaut, das Bühne und Publikum zueinander bringt. Auch die Musiker sind einbezogen, und manchmal holt sich jemand oben am Kraterrand sogar eine Bratwurst, um beim Lachen die Kondition nicht zu verlieren.
Alles wirkt hier so einfach, so banal, so sommerabendlich-selbstverständlich, weil hinter jedem Vorgang geniale Gedanken stecken. Das kann nicht jeder - so viel Begeisterung mit einem Strand-Musikal stiften. Große Klasse! J.H.

Senftenberger Amphitheater: Letzten Freitag war hier Premiere für einen Sommerspielplan bis 6. September. Von Cottbus aus gibt’s leider keine Wegweisung zum Spielort. Man fährt Richtung Zentrum Senftenberg, biegt aber schon bei der Tankstelle links ab und bei der nächsten wieder links, dann etwa sechs Kilometer Richtung Bautzen

Senftenberger Amphitheater: Letzten Freitag war hier Premiere für einen Sommerspielplan bis 6. September. Von Cottbus aus gibt’s leider keine Wegweisung zum Spielort. Man fährt Richtung Zentrum Senftenberg, biegt aber schon bei der Tankstelle links ab und bei der nächsten wieder links, dann etwa sechs Kilometer Richtung Bautzen
Foto: Senftenberger Amphitheater

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