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Welzower Tagebauwein wird erstmals verkostet
100 Liter Wein nach erster Lese trocken ausgebaut / BTU-Forscher bestätigen Potenzial / Nächstes Jahr 25 000 Rebstöcke nebenan geplant

Welzow/Region (gg). Der Rotwein der Traube „Rondo“ aus Welzow mache blaue Flecken, so schön sei seine Farbe, sagt Uwe Zeihser vom Lehrstuhl Bodenrekultivierung der BTU, der heute Vattenfall-Manager und Forscher, Lokalpolitiker und Medienvertreter zum Verkosten des ersten Welzower Weins, angebaut auf ehemaligen Tagebaukippen, geladen hat. Nur knapp 70 Flaschen brachte die erste Lese der 208 Rebstöcke, die 2005 in einem Pilotversuch der BTU mit Vattenfall gepflanzt wurden. Weißweinsorten sind auch dabei, „Allesamt können gut unsere kalten Winter vertragen“, sagt Uwe Zeihser zur Sortenauswahl. Der formale Beweis, dass Weinanbau auf geschütteten Tagebaufolgelandschaften gelingen kann, ist damit erbracht - jetzt werden weitere Pläne gemacht. 2009 sollen auf sechs Hektar am benachbarten Wolkenberg die nächsten 25 000 Rebstöcke gepflanzt werden. Wegen der gut geschützten Lage, die extra zum Zwecke modelliert wird, kann hier auch Riesling, Traminer oder Weißburgunder wachsen. Allerdings muss wegen der EU-Gesetzgebung beim Landesministerium erst das entsprechende „Reb-recht“ eingeholt werden. Die Anbauflächen unterliegen europaweiter Kontrolle. „Die geplanten Flächen ermöglichen durchaus den wirtschaftlichen Erfolg mit Lausitzer Wein“, bestätigt Zeihser. Und der Geschmack des Tröpfchens,
trocken ausgebaut in der Kellerei des Weinbauvereins Guben, hätte durchaus Potenzial: „Ein Wein mit eigener Prägung!“ Die Ernte 2008 verspricht schon jetzt noch bessere Qualität. 2009 soll es dann auch wieder ein Weinbausymposium in Cottbus geben.

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