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Ringe zählen nach 17 Mio. Jahren
Lausitzer Baumstubben bereichern Fossil-Garten in Würzburg

Welzow (ha). Millionen Jahre altes Holz ist in unserer
Braunkohle nichts ungewöhnliches, auch solche Baumstubben nicht. Doch mit der Brücken-Fördertechnik können die Baumstubben nicht rechtzeitig erkannt und gerettet werden. „Früher ragten die riesigen Baumstubben aus der Kohle hervor, die Kumpel haben sie mit Schaufeln freigelegt und oft in ihren Orten zur Schau gestellt“, so Rudolf Bönisch, der normalerweise die Kohle in den Tagebauen auf Qualität und Zusammensetzung untersucht. Heute wird jedoch tiefer gegraben, die deutlich älteren Schichten enthalten zwar auch noch Holz, jedoch nicht in diesen Ausmaßen wie die Baumstubben, die nun an der Universität Würzburg untersucht und anschließend in einem Fossil-Garten ausgestellt werden sollen. „Hier in Welzow tragen wir gerade Reste des ersten Lausitzer Flözes ab, der damals nicht mehr genutzt wurde. Dabei haben wir die Baumstubben entdeckt und geborgen.“ Ein Glücksfall für die Würzburger, die seit Jahren auf solch einen Fund warten.
Jetzt sollen die Stammreste untersucht werden, vor allem erhofft man sich, das Alter durch die Jahresringe zu ermitteln. Einige hundert Jahre werden sie schon auf dem Buckel haben, so der Kohlefachmann. Klar ist, dass es sich um Nadelhölzer handelt, Laubbäume sind extrem selten und nur kleinteilig in der Kohle erhalten.
Der erstmalige „Export“ solcher Funde wird wohl vorerst einmalig bleiben. Der Botanische Garten in Würzburg kann sich also glücklich schätzen über diese „alte“ Spende.

Zwei von drei solcher Baum-Kollosse haben diese Woche ihren Weg nach Würzburg aufgenommen. Zuvor präsentierten Rudolf Bönisch, Leiter Geotechnik/Kohlequalität bei Vattenfall, Frank Bretschneider, Geologe der LAOP Lauta, sowie Ulrich Fittko, Leiter Tagebau Welzow (v.r.), die Zeitzeugen aus der Kohle. Die vermutlichen Mammutbaumstubben sind Zufallsfunde und ragten aus dem Oberflöz heraus

Zwei von drei solcher Baum-Kollosse haben diese Woche ihren Weg nach Würzburg aufgenommen. Zuvor präsentierten Rudolf Bönisch, Leiter Geotechnik/Kohlequalität bei Vattenfall, Frank Bretschneider, Geologe der LAOP Lauta, sowie Ulrich Fittko, Leiter Tagebau Welzow (v.r.), die Zeitzeugen aus der Kohle. Die vermutlichen Mammutbaumstubben sind Zufallsfunde und ragten aus dem Oberflöz heraus Foto: Jens Haberland

Die Holz-Struktur ist bei den Stubben völlig verschieden. Was aus dem dritten Stubben wird, ist noch nicht entschieden. Die Haltbarmachung ist sehr schwierig

Die Holz-Struktur ist bei den Stubben völlig verschieden. Was aus dem dritten Stubben wird, ist noch nicht entschieden. Die Haltbarmachung ist sehr schwierig

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