aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Für Stadtwerke geht’s jetzt ohne Dampf und
Polen weiter
Dampfnetz wird bis 2010 umgestellt / Polen treten vom Kauf des sanierten Versorgers zurück / Bürgschaft der Stadt sichert Bauarbeiten

Cottbus (gg). Wochenlang zogen sich die Verhandlungen zum Verkauf der Stadtwerke Cottbus an die polnische Kulzcyk Holding S.A. hin - jetzt erklärte die Stadt offiziell das Scheitern. Für die (geschätzt) neunstellige Kaufsumme konnte keine Bank eine Finanzierung bestätigen. Dass aus der Veräußerung nichts wird, ist vielleicht ein Glücksfall für die Stadt, denn die Sanierungsbemühungen für den angeschlagenen Versorger, der vor allem unter den Ausfällen des Heizkraftwerks gelitten hat, sollen inzwischen größtenteils gegriffen haben. Darüber wurden die Stadtverordneten letzte Woche informiert. Auch die Umstellung des Dampfnetzes auf Heisswasser, die jetzt begonnen hat, wird der Versorger aus eigener Kraft stemmen, die Stadt musste allerdings eine Bürgschaft über 8 Millionen Euro für die nötigen Kredite geben. Das 40 Jahre alte Dampfnetz ist nicht mehr zeitgemäß und kann mit Heisswasser umweltfreundlicher und flexibler betrieben werden. Die Umstellung bis 2010 bringt einen Wermutstropfen für die Innenstadt: 1,60 Meter hohe Rohrleitungsprovisorien werden Teile Ostrows, den Brandenburger Platz und den Platz am Stadtbrunnen queren. Solange im Untergrund umgestellt wird, muss Dampf trotzdem ins Bahnausbesserungswerk in die Waisenstraße gelangen, wo er als Maschinenantrieb noch gebraucht wird.

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