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Protest für verlässliche Sorbenfinanzierung
Sorben verlassen Stiftungsrat /
Regional-Politik unterstützt Forderung nach Bundesfinanzierung

Cottbus. Alle sechs Vertreter des sorbischen Volkes haben am Donnerstag demonstrativ die Sitzung des Stiftungsrates in Cottbus verlassen. Damit protestierten sie gegen die Finanzierungspolitik des Bundes, der den Zuschuss für die Minderheit von 7,6 Millionen Euro jährlich um 100 000 Euro kürzen will. Inzwischen haben sich regionale und lokale Politiker hinter das Vorgehen der Stiftungsratsmitglieder und die Forderung des sorbischen Dachverbandes Domowina gestellt. „Nur ein solcher demons-trativer Akt verdeutlicht, dass die Bundes- und Landesregierung ihre politischen Verpflichtungen gegenüber der autochthonen Minderheit grob verletzt.“, sagte Bundestags-abgeordneter Wolfgang Neskovic (Linke). Auch SPD-Bundestagabgeordneter Steffen Reiche zeigte sich solidarisch: „Die Sorben haben anders als andere Minderheiten in Deutschland kein Mutterland im Rücken und damit besonderen Status, wenn es um die Finanzierung von Kultur geht.“ Er wolle sich für einen Finanzierungs-vertrag von mindestens 10 Jahren Laufzeit einsetzen, der die finanzielle Förderung der Sorben mit der anderer Minderheiten gleich stellt, sagte er am Freitag.



 

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