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Vom Schloss zurück ins Rathaus?
Drebkauer Gewerbetreibende klagen über Stille der Stadt / Erste Studie zu altem Kaufhallen-Areal / Abriss in der Hauptstraße noch bis Freitag

Drebkau (h). Die schön sanierte Altstadt soll ein „Stadttor“
bekommen. So jedenfalls definieren die Planer eine kleingliedrige Bebauung schräg gegenüber dem Rathaus, wo zuletzt eine Kaufhalle stand. Archäologen meinen, hier die Lage eines früheren Stadttores ausgemacht zu haben. Zwar gibt es jetzt in der frühen Aufstellungs-planung erst einen vagen Baumassen-Entwurf vom Büro Nowka, aber die Drebkauer interessiert stark, was an dieser sensiblen Stelle passiert. Und so war Donnerstagabend zur Einwohnerversammlung Kirchers Brauhaus gut gefüllt. An der Hauptstraße sollen zwei Häuser und ein Zwischenbau mit Durchgang entstehen, hinten in der Brauhausstraße zu den Blocks der Gartenstraße hin zwei Eigenheime mit kleinen Gärten. Die könnten mit Eigenheimförderung für Familien gut bezahlbar sein; für die 30 Meter Bebauung an der Hauptstraße gebe es aber weder ein Nutzungskonzept noch einen Investor, räumte Andrea Staar vom Bauamt ein, die sehr kompetent über die bauliche Entwicklung der Altstadt sprach. Sie versicherte auch, dass der Abriss der Foto-Hannusch-Ruine bis Freitag abgeschlossen und dann die Hauptstraße wieder befahrbar wird.
Damit hatte sie den Übergang zu einem brennend aktuellen Problem gefunden: Selbst ohne Straßensperrung ist zu wenig Leben in Drebkaus Geschäftsstraße Nummer 1. Die Gewerbetreibenden fühlen sich vernachlässigt und haben einen Offenen Brief an den Bürgermeister formuliert, unter den binnen einer Woche 536 (!) Drebkauer ihre Unterschrift gesetzt haben. „Die Innenstadt stirbt!“ heißt der Hilferuf. Und weiter „Wir erwarten, dass an unsere Bedürfnisse gedacht wird“. In falschem Infrastruktur-Management sehen die Händler das Geschäftsübel. Sie fordern von der Verwaltung und den Abgeordneten, sich „von der Fata Morgana Schloss“ zu verabschieden und stattdessen die Verwaltung in die Innenstadt ins Rathaus und Nebengebäude zu bringen. Dann käme auch Stadtleben zurück.
Wie der Bürgermeister darauf reagiert, war bei Redaktionsschluss noch nicht klar, weil er einen Potsdamer Termin hatte. Aber die GRÜNE Heimatzeitung bleibt an dem Thema dran.

Drebkau ist eine sehr schöne, übersichtliche Kleinstadt. Leitbild der Stadterneuerung ist deshalb die Stadtreparatur. Doch mit dem Ergänzen der Hauszeilen entwickelt sich nicht automatisch das Geschäftleben.  In einem Offenen Brief fordern deshalb die Geschäftsleute der Hauptstraße, die „Fata Morgana Schloss“ aufzugeben, und die Verwaltung zurück in die Altstadt zu holen

Drebkau ist eine sehr schöne, übersichtliche Kleinstadt. Leitbild der Stadterneuerung ist deshalb die Stadtreparatur. Doch mit dem Ergänzen der Hauszeilen entwickelt sich nicht automatisch das Geschäftleben. In einem Offenen Brief fordern deshalb die Geschäftsleute der Hauptstraße, die „Fata Morgana Schloss“ aufzugeben, und die Verwaltung zurück in die Altstadt zu holen Foto: CGA-Archiv

 

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