aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Die Schule muss im Dorf bleiben
Burg will sich mit dörflichen gymnasialen Angeboten schnell profilieren

Die Kirche gehört ins Dorf. Diese Binsenweisheit wurde zum Geflügelten Wort. Auch die Schule muß im Dorf bleiben. Aus gleichen, nämlich sozialen Gründen wie die Kirche. LandtagsabgeordneteRoswitha Schier (CDU) zitierte bei einem Burger Schulforum letzte Woche ihren Kolkwitzer Parteifreund, Bürgermeister Fritz Handrow. „Wenn wir die älteren Schüler in die Stadt entlassen, finden sie dort auch ihren Freundeskreis und ihre Beschäftigung - die Dorfkultur, vom Sportverein bis zur Freiwillen Feuerwehr, stirbt.“
Es gab keinen Widerspruch hierzu, stattdessen harsche Kritik an der Schulpolitik des Landes. „Die haben kein Konzept und können nie effizient arbeiten“, kritisierte Kreistagsabgeordneter Jürgen Türk (FDP). Er plädiert längst für den Erhalt der ländlichen Schulen, auch mit kleinen Klassen und gegebenenfalls einzügig.
Aber den Burgern geht es um noch mehr: Sie wollen ihre Sekundarstufe II in der Gesamtschule weiterführen, also Gymnasium im Dorf sein. Warum nicht: „90 Minuten Schulweg, wie es die ‘Landesnorm’ zulässt, kann ich nicht vetreten, auch nicht für Schüler in der 12. Klasse“, sagt Andreas Petzold (SPD), Vorsitzender des Bildungsausschusses im Kreistag. Und die Eltern wettern: Wer solche Schulgesetze rausgibt, soll sich mal in den Spreewald begeben und im Dunkeln mit dem Rad zur Schule und noch mit dem Bus zur Stadt fahren!“
Die wirklichkeitsferne Schulpolitik des Landes wird hart kritisiert und gipfelt in der Frage, welche Daseinsberechtigung eigentlich das Schulamt habe. Den Trägern gehöre auch die personelle Verantwortung, meinen Lehrer und kommunale Bildungspolitiker.
Zunächst aber, so Schulleiterin Margit Neugebauer, brenne den Burgern der Erhalt der Sekundarstufe II unter den Nägeln. Die habe man hier aufgebaut und es gebe ein attraktives Bildungskonzept - im Kurort sinnfällig orientiert an der Medien- und Tourismusbranche. Die einheimische Hotellerie steht leidenschaftlich dahinter.
Ob die Schule es schafft, 40 Elftklässler zu versammeln?



Die Burger T.-Fontane-Schule war letzten Sonnabend für alle offen und warb für Ideen

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