aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Schönstes Schulhaus der Stadt lädt
zum Bau-Rundgang
Der Tag der offenen Tür am 16. Februar
ermöglicht Blicke in die beeindruckende Baustelle

Die drei neuen siebenten Klassen, die Schulleiter Harry Paulenz im Herbst an der Paul-Werner-Oberschule begrüßen will, werden wohl zuerst die Aula des Hauses kennenlernen und damit das vielleicht sehenswertes Stück der Rekonstruktion zuerst erleben.Der herrschaftliche Saal mit großen Bogenfenstern zur Kreuzung bekommt gerade einen himmelblauen Deckenanstrich, Stuck und Rosetten werden sorgsam veredelt. Doch bis es an die Schönheitsreparaturen gehen konnte, war viel Grundlegendes zu sanieren. Projektkoordinatorin Anita Sommer aus dem städtischen Immobilienamt: „Wir hatten Schwamm im Dachtragwerk - Traghölzer mussten gewechselt, Mauerwerk ausgebessert werden - da war es Maßarbeit möglichst viel vom Denkmal zu erhalten!“
Das ist nicht nur in der Aula gelungen, auch das imposante Treppenhaus wird behutsam rekonstruiert, Granitbrüstungen abgestrahlt, das historische Geländer nach neuer Vorschrift ertüchtigt.
Neue Vorschriften überhaupt waren der Grund, warum Stadt und Fördermittelgeber das Schulhaus 2006 leerzogen und die 4 Millionen-Investition in Angriff nahmen. Der Brandschutz forderte einen zweiten Rettungsweg, der sich heute an der Südfassade findet, die Flure werden Glastüren erhalten, die Feuer draußen und Licht herein lassen. Schulleiter Harry Paulenz freut sich für die 35 Lehrer und 320 Schüler, die aus dem Bildungszentrum im Sommer hierher zurückziehen: „Wir bekommen vier moderne Fachkabinette, zwei Computerräume, zwei Werkräume für den WAT-Unterricht und viel Platz für die AGs des Ganztagsangebots!“
Doch sein ganzer Stolz entsteht im Erdgeschoss: Die Räume dort bieten künftig Platz für das Wahlpflichtfach „Darstellen und Gestalten“, das die Schule zu einem gefragten Lernort auch für auswärtige Schüler macht. Schwarzlichttheater wird möglich sein, einen Bühnenraum mit 100 Plätzen wird zur Wiedereröffnung zu Schuljahres beginn eingeweiht. Der gut erhaltene Eingangsbereich wartet auf seine Verglasung, er wird Präsentationsraum der Schule. Im großzügig ausgebauten Keller - mit nunmehr trockenen Mauern und wie im ganzen Haus mit 1a-Sanitäranlagen - ist Platz für einen Keramik-Brennofen, den Schulclub und einen Fitnessraum.
Aber eines ist den Bauleuten schon klar: Die Schüler werden vor allem das Dachgeschoss lieben - neue Atelierfenster und Verschattungsanlagen sorgen für Komfort in den farbig gestalteten Räumen. Ein Lüftungssystem aus der Bauzeit konnte wieder in Funktion gesetzt werden, die Schallschutzfenster in elegant blau-grauer Farbgebung lassen den Straßenlärm draußen. Alle 271 im Haus wurden gewechselt. An der soliden Handwerksleistung der regionalen Firmen hätte auch der Namensgeber der Schule - seine Freude.
Am 16. Februar lädt die Schule von 9 bis 12 Uhr zum Tag der offenen Tür, Blicke in die Baustelle sind möglich.

Als das Schulhaus an der Ecke August-Bebel-/Bahnhofstraße 1889 als Höhere Bürgerschule eröffnet wurde, lernten hier 1.100 Schüler an einer der größten Schulen Preußens. Zwei Jahre nach Sanierungsbeginn entfaltet der prächtige denkmalgeschützte Bau wieder seine ganze Schönheit und verblüffend: noch heute fügen sich Räume und Nutzungsideen zu einem Zweckbau, der mehr als nur den Zweck erfüllt. Die Schule atmet kreative Inspiration für alle, die an ihr lernen werden

Das Treppenhaus erhält eine neue Hoffassade und einen neuen Anstrich - das wird in den nächsten Wochen geschehen

Bei der Bemusterung der Dachräume: Jürgen Peter vom Schulverwaltungs-amt, Architekt Björn Claussen, Schulleiter Harry Paulenz und Projektkoordinatorin Anita Sommer aus dem Rathaus.
Fotos: Gabi Grube

Der denkmalgeschützten
Aula wird der letzte Schliff gegeben.
Die hohen Räume
wirken beeindruckend und vermitteln Großzügigkeit,
die einer Schule gut steht

zurück...