Der Papst kommt nich, der hat die Beene dick
Beim KCC wird trotzdem mit Segen gefeiert: Golßen holt sich wieder Titel beim Männerballett

Kolkwitz (gg). Dafür kamen sie - die 16 besten Männerballett-Teams aus ganz Brandenburg und kämpften mit konfettirutschigem Boden und durstigen Kehlen und gaben ihr Bestes im Wettstreit um den Titel. Auch aus Mittenwalde und Rangsdorf tastet man sich vorsichtig mit südwärts mit den stachelwadigen Grazien und bekommt dabei Deftiges und Abgebrühtes vorgesetzt, dass die Kolkwitzer Heide nur so wackelt. Von Lübbener Außerirdischen, die nach 70er Jahre Hits rocken über Transvestitencharme aus Forst-Sacro bis hin zu durchaus sehenswerten Waden strammer Matrosen aus Neupetershain reichte das anspruchsvolle Spektrum, das auch in diesem Jahr nur einen umjubelten Sieger kannte: Sissy, ihr Kaiser Franzl und die gesamte Leibgarde aus dem karnevalistischen Golßen (bei Österreich).
Hunderte Schlachtenbummler fanden problemlos am früh-
en Sonntag Nachmittag ihre Höchstform von Null auf Hundert, in einem Faschingssaal, der das - zugegeben - auch gar nicht anders kennt.
Und dann kam er doch noch der Kolkwitzer Narren-Papst aus dem dieses Jahr sehr italienischen Programm des Gastgebers und segnete das ganze närrische Treiben unter den Augen der Ehrensentoren des KVL, die sich noch bis zum Montag das Konfetti aus dem Anzug schüttelten.
Kostüme weghängen lohnt sich allerdings noch nicht, denn für die Kolkwitzer gibt es bis Aschermittwoch noch weitere segensreiche Festtage: Am Sonntag der große Umzug durch Cottbus und der Rosenmontagsball. Karten sind wie immer knapp.

Die Verdi-Arie zur Einstimmung hatte fast festliche Anklänge (unten re.), das richtige Faschingsfest aber kam danach: die Branitzer Mädels feuern ihre Jungs an (unten li.)