| Kälte 
                (bis -89 Grad), Stürme, heftiger als irgendwo auf der Welt, 
                unglaubliche Einsamkeit, kilometerdickes Eis, so lebensfeindlich, 
                dass außer Flechten nur eine Gras- und einen Nelkenart vorkommen 
                auf diesem Kontinent, der größer ist als Europa und 
                Australien zusammen. Welch ein Land der Extreme! 
  Noch 
                nicht einmal 200 Jahre ist es her, dass dieses Südland überhaupt 
                von Menschen gefunden, nicht 100 Jahre, seit sein ewig eisiger 
                Pol (vom Norweger Amundsen, Bild) erreicht wurde. Noch längst 
                sind nicht alle Rätsel des Südens enthüllt. Aber 
                immerhin: Seit knapp 40 Jahren ist es möglich, die Buchten 
                der Antarktis, soweit das Saisoneis schmilzt, zu bereisen. Das 
                norwegische Postschiff NORDNORGE ist eines von mehreren aus verschiedenen 
                Ländern, die hier kreuzen und über Motorboote Landgänge 
                organisieren. Ganz sanft bleibt diese extreme Art von Tourismus. Die Veranstalter 
                haben sich strengen Schutz der Natur auferlegt: Maximal 100 Menschen 
                dürfen zugleich eine Bucht betreten, nicht der geringste 
                Schnipsel darf an Land bleiben, Stiefel und Hosen werden zweifach 
                desinfiziert. Nichts und niemand soll dies Heiligtum stören!
 Denn ein Heiligtum ist es. Der Schnee ist watteweich und blau 
                in der Tiefe, die Luft so sauber, dass sie nach Himmel schmeckt. 
                Wer diese Reise tut, gelobt am Ende, mehr als je zu tun für 
                diese uns anvertraute Schöpfung.
 Jürgen Heinrich war auf dem faszinierenden sechsten Kontinent 
                und berichtet darüber Dienstag (19.30 Uhr, 3 Euro, Anmeldung 
                - 381 3170 - zu empfehlen) im Doppeldeck.
 | 
 Die Eselspinguine 
                und Scheidenschnabel stört das Postschiff nicht. Langzeitbeobachtungen 
                ergaben, dass Pinguine nichts gegen rücksichtsvolle Touristen 
                haben  
 Auf 
                allen Forschungsstationen zu finden: Heimweh-Wegweiser. Von hier 
                sinds demnach gut 13 000 Kilometer bis nach Berlin |