aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Noch ein Tempel-Brief
Egon Wochatz korrespondiert „geschlossen“, doch Pro Spremberg fördert
kein weiteres Denkmal

Spremberg (h.) In der Angelegenheit Opferdenkmal ist die Stadt keinen Schritt vorangekommen. Die Diskussion um die Gedenkstätte auf dem Georgenberg geht ins neunte Jahr, obwohl es bereits 1999 einen einstimmigen Stadtverordneten-Beschluss gab, wie damit zu verfahren sei.
Der Verein Pro Spremberg hatte sich im Oktober letzten Jahres erfolglos mit einem Schreiben an die Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung gewandt. Klare Aussage darin: Keine weitere Gedenkstätte auf dem Georgenberg, „auch deshalb, weil wir nicht möchten, dass unsere Stadt Räume schafft für Kultorte für Randgruppen irgendwelcher Art.“ Eine Bronzetafel möge den Steinquader und seine Namensliste überdecken mit der Aufschrift „Die Stadt Spremberg gedenkt aller Opfer von Krieg und Gewalt.“
Unterdessen hat Alt-Bürgermeister (ABM) Egon Wochatz für den Georgenbergverein einen enorm langen „Offenen Brief“ geschrieben, dessen Titel schon zehn Zeilen einnimmt und daher hier weggelassen bleibt. Samt Zwischen-, Vor und Nachbemerkung erfordert sein Studium einen freien Arbeitstag. Nicht genug damit, folgte ihm vier Tage später noch ein „geschlossener Brief“ an den Verein Pro Spremberg. Der ist knapp, aber umso verwirrender. Es heißt darin: „Ich danke Ihnen für ihre Initiative..., das Projekt...Errichtung einer weiteren Denkmalsanlage auf dem Georgenberg in gebotener Weise zu befördern.“ Im neuen Jahr, also jetzt, wolle Egon Wochatz und der Georgenbergverein mit Pro Spremberg dazu beraten.
Ein Phantomprojekt, das der hochverehrte ABM da doch noch diskutieren möchte. Pro Spremberg, heißt es, fördert auch nach gewitzter Korres-pondenz kein weiteres Denkmal auf dem Georgenberg.

Die Debatte um das Spremberger Ehrenmal für Opfer von Krieg und Gewalt geht ins neunte Jahr - ein peinlicher Zustand!

Die Debatte um das Spremberger Ehrenmal für Opfer von Krieg und Gewalt geht ins neunte Jahr - ein peinlicher Zustand! Foto: Archiv

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