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BTU experimentiert sich in Forschungs-Oberliga
Sonnabend fieberhaftes Warten auf Atlantis-Start / Vorgänge im Erdinnern
sollen erforscht werden / Daten kommen ab Januar direkt nach Cottbus

Cottbus/Cape Canaveral. Samstag gegen 22 Uhr herrscht wieder Hochspannung im Fluid-Centrum der Cottbuser Universität - hier ist ein Mini-Kontrollzentrum aufgebaut, wo der Start der Weltraumfähre Atlantis verfolgt wird - nach Technikproblemen am Donnerstag soll es heute soweit sein. An Bord ist das ISS-Forschungsmodul Columbus, das bestückt ist mit zahlreichen Experimenten. Darunter auch eins des BTU-Lehrstuhls Aerodynamik und Strömungslehre: Ein Modell des Erdinneren. Untersucht werden sollen die Strömungen in den verschiedenen Schichten zwischen Erdkruste und dem festen Eisenkern, so dass zum Beispiel das Entstehen von Erdmagnetismus besser verstanden werden kann. Vorausgegangen sind zahlreiche Experimente unter anderem auch mit Parabel-Flügen, bei denen bis zu 25 Sekunden Schwerelosigkeit herrscht.
Innerhalb von sechs Jahren wurde das Experiment zusammen mit mehreren weiteren Forschungseinrichtungen in Potsdam, Frankreich und England vorbereitet. Geplant ist, dass erste Daten am 3. Januar direkt in Cottbus ankommen - das ist neu in der Raumfahrtgeschichte!
Innerhalb von drei Monaten „fluten“ dann rund 700 Gigabyte Daten an die BTU. Die Datenmenge steigt dann durch die Auswertung auf bis zu vier Terrabyte an - die doppelte Kapazität des gesamten BTU-Netzwerkes, das deshalb stark erweitert werden musste.
Im Juli 2008 wird die nur 40 Kilogramm schwere „Kiste“ zurück in Cottbus sein. Dann soll sie neu justiert und 2009 erneut ins All geschossen werden.

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