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Gaglower wollen weniger zahlen
Stadt kassiert für Straßenausbau des Umlandes / Gebühren dreimal höher

Groß Gaglow (gg). Baudezernentin Marietta Tzschoppe war in dieser Woche nach Groß Gaglow ins Bürgerhaus geladen. Anlass war eine Gebührensatzung für den Ausbau der Dorfstraße, von der 24 Anwohner betroffen sind. Was einst als Reparatur anfing, schlampig ausgeführt wurde, endete in einem grundhaften Ausbau der Straße, der den Bürgern aber als solcher nicht angerechnet werden sollte. Dafür hatte die 2003 noch zuständige Gemeinde Neuhausen extra zwei Satzungen verabschiedet. Die zu entrichtende Gebühr pro Quadratmeter Grundstücksfläche wurde mit 1,33 Euro festgesetzt.
Dann kam die Eingemeindung und obwohl die Stadt die Kosten für die Sanierung nie aufbringen musste, kann sie nun die Gebühren erheben, die bis dahin noch nicht in Rechnung gestellt wurden. In der dafür zuerst erforderlichen Satzung steht nun die Überraschung: 3,75 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche.
Auf der vergangenen Stadtverordnetenversammlung wurde die Satzung zunächst in eine zweite Lesung verwiesen, Dieter Schulz als Ortsbürgermeister hatte die fehlende Beteiligung des Ortsbeirates bemängelt.
In dieser Woche sollte nun Klarheit in die Dinge. Nicht öffentlich tagte die Runde mit den Betroffenen eineinhalb Stunden. Hinterher gab’s wenig Begeisterung bei den Groß Gaglowern. Dieter Schulz: “Es gibt augenscheinlich keine Bereitschaft zu einer einvernehmlichen Lösung!“
Klar wurde aber der Grund für die höhere Gebühr: Neuhausen hatte in den Unterlagen zum Straßenbau selbst von einem grundhaften Ausbau geschrieben - ein Terminus, der die Cottbuser Verwaltung zwingt, auch die Gebühren für den dahinter steckenden Aufwand zu erheben.
Die Betroffenen sehen dennoch rechtliche Grenzen: „Die Neuhausener Satzung, sei sie auch fehlerhaft gewesen, ist niemals zurückgenommen worden!“
Die Satzung wird am kommenden Mittwoch erneut zur Abstimmung stehen, denn die Zeit drängt: Am 31.12. verstreicht die Frist zur Erhebung der Gebühren. Schulze: „Der Streit wirft uns zurück im bemühen um eine Integration der neuen Ortsteile!“
Am 30.11. wird der Oberbürgermeister zum Ortsteilrundgang erwartet.

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