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Streit um Verteilung der Steuer-Mehreinnahmen
Kreistag entscheidet über Kreisumlage

Forst/Region (ha). In einer Informationsveranstaltung haben Spree-Neiße-Landrat Dieter Friese und seine Mitarbeiter noch einmal versucht, eine Erhöhung der Kreisumlage zu rechtfertigen. Diese Umlage ist die einzige finanzielle „Einnahme“ der Kreisverwaltung, mit der Mitarbeiter und hoheitliche Aufgaben bezahlt werden müssen - und im Fall des Spree-Neiße-Kreises auch Schulden.
Die Besonderheit in diesem Jahr ist, dass es Steuermehreinnahmen von 21,2 Millionen Euro zu verteilen gilt. Und da will der Kreis eine dicke Scheibe abhaben - genauer gesagt zehn Millionen.
Derzeit liegt die Kreisumlage bei 44,25 Prozent, Landrat Dieter Friese will ab 2008 auf 44,78 Prozent erhöhen, was etwa einem Mehr von 600 000 Euro entspricht.
Die CDU-Fraktion geht mit der Forderung des Landrates jedoch nicht mit und will 42,39 Prozent genehmigen. „Damit erhält der Kreis immer noch über sieben Millionen Euro mehr, das ist ein einmaliger Sprung“, argumentiert Fraktionsvorsitzender Egon Wochatz.
Am Mittwoch wird im Kreistag eine Entscheidung fallen, vorher wird ein heftiger Austausch erwartet, denn Landrat Dieter Friese drohte bereits in der Informationsveranstaltung mit der Nicht-Genehmigung des Haushaltes durch das Land. „Dann gilt die alte Umlage, und es gibt keine freiwilligen Ausgaben mehr.“ Wirkungsvoll erläuterte er das Beispiel der geplanten Straßensanierung in Neuhausen, die dann wegfallen würde, so dass das Brandenburger Dorf- und Erntefest dann auf der jetzigen blamablen Holperstraße veranstaltet werden müsste.
Entscheidender für eine Mehrheit dürfte jedoch der Schuldenstopp und -abbau sein. 2008 sammelt sich ein strukturelles Defizit von 17,3 Millionen Euro an, das zwar über Jahre angestaut wurde, ein Ende ist jedoch längst nicht in Sicht.

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