aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Proschimer Höfe schützenswert
auch ohne Denkmal-Status
Großflächiger Denkmalschutz hilft nicht der Entwicklung

Proschim (ha). Das angekündigte Vorhaben hatte sogar das Live-Fernsehen nach Proschim gelockt - im „Dorfkrug“ ließen sich rund 150 Proschimer, Abgeordnete der Stadtverordnetenversammlung und weitere Gäste von der Berliner Kunsthistorikerin Dana Hess, dem Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde Abteilung Bau und Planung, Horst Schötz, und weiteren kompetenten Gästen erklären, wieso der gesamte Ort samt Landwirtschaft und Gärten unter Denkmalschutz gestellt werden soll. Schützenswert sind vor allem die sehr gut erhaltenen Vierseitenhöfe Senftenberger Typs, erklärte die freischaffende Kunsthistorikerin Dana Hess. „Hauptanliegen dieses Vorschlages ist es, den Ort voran zu bringen, denn für Denkmalschutz gibt es auch Unterstützungsgelder, die Kirche hat zum Beispiel sehr viel Geld erhalten“, argumentierte Ortsbürgermeister Erhard Lehmann, der für den schnellen, offiziellen Schritt zur Vorbereitung einer Denkmalschutz-Bereichssatzung von mehreren Besuchern heftig kritisiert wurde. Für die Eigentümer aber auch Mieter waren die Auswirkungen einer solchen Unterschutzstellung wichtiger: Jede Änderung, auch im Garten, wären dann genehmigungspflichtig. Das Procedere erklärte Horst Schötz sachlich und ausführlich. Schnell wurde klar: Der Nutzen eines solchen Schutzstatus liegt in keinem Verhältnis zu den Belastungen der Proschimer. Stattdessen will Erhard Lehmann weiter mit Vattenfall hart verhandeln. „So sind uns Hilfen für den Spielplatz im Dorfkern, die Erneuerung des Fußbodens im Dorfkrug, der Gehweg und andere Maßnahmen möglich. Ich hätte mir eine positivere Einstellung zu diesem Vorschlag gewünscht, zumal wir doch bisher alles für die Einwohner getan haben, ohne sie finanziell zu belasten“, resümierte er nach der fast zweistündigen Diskussion, die vom stellvertretenden Bürgermeister von Welzow, Detlef Pusch, versöhnlich moderiert wurde.

Ortsbürgermeister Erhard Lehmann (r.) wurde für die Vorbereitung einer Denkmalschutz-Bereichssatzung von der Mehrheit und dem Ortsbeirat kritisiert, zumal es dazu keinen Beschluss gab, so Petra Rösch (li.), neben Karl-Heinz Wusk

Ortsbürgermeister Erhard Lehmann (r.) wurde für die Vorbereitung einer Denkmalschutz-Bereichssatzung von der Mehrheit und dem Ortsbeirat kritisiert, zumal es dazu keinen Beschluss gab, so Petra Rösch (li.), neben Karl-Heinz Wusk
Foto: Ha

zurück...