aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Sprembergs Portal schmückt die einst schönste Fabrik
Rohpappenfabrik anno 1901 wartet auf neue Nutzung / Teil einer belebten Geschäftsstraße

Spremberg (ha). Mit Schwung fahren die Gäste oder (noch) Durchfahrenden in die Stadt hinein. Doch spätestens vor einer alten leerstehenden Fabrik wird man abgebremst. Leider wird nur selten die prachtvolle Fassade der einst größten Pappefabrik Deutschlands von Otto Nitschke betrachtet. Um 1900 gab es gerade 18 Pappefabriken. Doch keine wurde mit so viel architektonischem Ehrgeiz errichtet, wie diese. Denkmalschützer stellten den Bau daher im Januar unter Schutz. Nicht geschützte Bauten in der zweiten Reihe sind so gut wie verschwunden. „Es gibt mehrere Interessenten, aber es ist eine Angelegenheit der privaten Eigentümer und der möglichen Investoren“, dämpft Stadtplanerin Claudia Wolf die Hoffnungen auf eine lebendige Zukunft des prachtvollen Klinkerbaus.


Während an der gesamten Fassade die Birken ihre zerstörerischen Wurzeln in die wertvollen Klinker treiben und nun herrlich herbstlich gelb leuchten, ist das Sandsteinrelief - ein Bienenkorb, bewacht von zwei Eichhörnchen und von Eichenlaub umrankt, am Giebel-Hauptbogen noch unversehrt. Hinter der sechszehnachsigen Klinkerfassade verbirgt sich die Hauptproduktionshalle der einstigen ersten Pappe- und Tuchfabrik Sprembergs. Es ist die repräsentativste Fabrikarchitektur um 1900 in der Niederlausitz, so die Denkmalschützer

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