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Linkspartei: Zusammen gut aufgestellt
Kreisverbände Cottbus und SPN fusionierten / Im Gespräch: Diethelm Pagel

Region (sp). Am letzten Sonnabend stimmten die Kreisverbände Cottbus und Spree-Neiße der Linkspartei für eine Fusion zum „Kreisverband Lausitz“. Zu den Vorsitzenden wurden der Gubener Diethelm Pagel und der Cottbuser Jürgen Siewert gewählt. Die GRÜNE Heimatzeitung fragte nach den künftigen Zielen.
• Herr Pagel, wie vertragen Sie sich mit Ihrem Gegenüber?
D. PAGEL: Wir beide kennen uns schon lange. Unsere bisherige Zusammenarbeit klappt menschlich und inhaltlich bis jetzt problemlos.
• Wie setzt sich die neue Spitze insgesamt zusammen und was sind die nächsten Ziele?
D.PAGEL: Es ist eine Fusion auf Augenhöhe. Wir haben auch einen 22-köpfigen Vorstand, der alle Regionen gut repäsentiert. In den nächsten zwei Jahren haben wir zwei Hauptaufgaben. Einmal, den Verband so zu organisieren und vernetzen, dass wir inhaltliche Arbeit machen können. So muss jede Information schnell an jedes Mitglied gelangen.
• Und zum anderen?
D. PAGEL: Unser zweites wichtiges Feld sind die Vorbereitungen der Kommunalwahl 2008 und der Landtags- und Europawahl 2009. Wir wollen in jeder Kommunalvertretung vertreten sein.
• Gibt es im Landkreis Vorbehalte gegen eine Fusion?
D. PAGEL: Natürlich, und wir dürfen diese auch nicht verachten. Es gibt im Kreis die Angst, dass sich Cottbus stark macht. Aber auch in der Stadt gab es Befürchtungen vor einer „Eingemeindung“. Deshalb haben wir eine gute Basisarbeit gemacht und haben alle befragt.?Mit Erfolg - auf der gemeinsamen Delegiertenkonferenz gab es von 121 Stimmen nur 2 Enthaltungen. - ein deutliches Zeichen.
• Welche Vorteile gibt es denn durch die Fusion?
D. PAGEL: Beide Verbände haben kreative Köpfe, diese können wir nun bündeln. Außerdem haben wir wie alle Parteien ein demographisches Problem. Zwar haben wir ein starkes ehrenamtliches Engage- ment, doch die „Vorstreiter“ sind weniger geworden. Und mit 1 100 Mitgliedern sind wir nun Brandenburgs drittstärkster Verband - eine kräftige Stimme aus dem Süden.
• Ihr Grundsatzbeschluss wird erst im?Dezember beschlossen. Was passiert bis dahin?
D. PAGEL: Der Entwurf für den Beschluss „Für eine lebenswerte Region heute und künftig“ liegt vor, wir haben aber auch eine Menge Änderungsvorschläge bekommen. Die Redaktionskonferenz wird diese nun bewerten. Da wird es noch zu Änderungen kommen. Bis dahin muss sich auch der neue Vorstand konstituieren und klären, wer was am Besten kann.
• Wie steht der neue Kreisverband zu den Braunkohleplänen des Landrates?
D. PAGEL: Wir haben uns der Volksinitiatve angeschlossen. Auf dem alternativen Weg wird noch zu wenig getan! Die Wirtschaft muss effizienter werden. Wir übernehmen aber auch Verantwortung für die Kumpel. Deshalb wollen wir keinen sofortigen Ausstieg, aber auch keine neuen Tagebaue.

Diethelm Pagel, einer von zwei Vorsitzenden des Kreisverbandes Lausitz der Linkspartei

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