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Architekten wollen STADT bauen
Verein Pro Spremberg diskutierte intensiv mit Architekt Uwe Wittig / Zu viel Freifläche nähme der Innenstadt ihren Reiz / Schmiedeeisen wäre Stilbruch

Spremberg (h.) Der gestelzte Rest vom AWH wird Touristen-attraktion dieses Heimatfestes sein. Einheimische Gemüter hingegen beschäftigt schon stärker das Bauwerk dahinter: Ein ummauerter Garten, den Architekt Uwe Wittig schwärmerisch „eine Schmuckschatulle“ nennt, „gleichermaßen ein Schubfach, das breit aus einem wertvollen Schrank herausgezogen wird...“
„Dann müssten hinten an der Wand zur Töpferstraße zwei Griffe sein“, scherzte ein Mitglied des Vereins Pro Spremberg diese Woche in Gäßners Weinstube. Und schon war man mitten in einem angeregten Gespräch mit zunächst unterschiedlichen Sichten. Pro Spremberg hat die Bedenken vieler Bürger zu einer „vier Meter hohen, nackten Mauer“ gehört. Das sei JVA-Design, mäkelt der Volksmund.
Ulrich Schmidt, Pro Spremberg-Vorsitzender: „Die Argumente sollen ungeschminkt auf den Tisch. Es geht um einen der wichtigsten Orte unserer Stadt, um die Marktplatznähe.“
Leider, sagt der Architekt, haben sich falsche Informationen breit gemacht. Die Mauer sei maximal 3,20 Meter hoch, die Höhe einer Altbau-Stubenwand also. Und: „Stadt braucht Wände. Gerade Spremberg, das sich so urban vorteilhaft entwickelt.“ Eine weitere grüne Böschung, eine Hecke oder gar ein Schmiedezaun wären hier eine Katastrophe. „Das alles gibt es sehr schön in hübschen Stadtrandsiedlungen. Da gehört es auch hin“, sagte Wittig.
Es glückte ihm, fast alle Pro Spremberger zu überzeugen. Auch mit dem Versprechen, dass diese „Schatulle“ sehr qualitätvoll gemauert und geputzt werde. Und: „Irgendwann steht dort sowieso ein Haus“, schloss die Experten-Prognose für die Schlossstraßen-Seite.

Entwurf des Architekturbüros Keller und Wittig für einen Bürgergarten hinter dem avantgardistischen AWH-Nachfolge-Bau am Markt

Entwurf des Architekturbüros Keller und Wittig für einen Bürgergarten hinter dem
avantgardistischen AWH-Nachfolge-Bau
am Markt

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