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Jan Nuck: Das Beste für die Sorben rausholen
Dialog statt Konfrontation: Domowina geht auf Vattenfall zu, ohne Tagebaue
gut zu heißen / Sechs-Punkte-Rahmenvertrag erstellt /
Erste Projekte sollen im Oktober konkretisiert werden

Schwarze Pumpe (ha). Vor allen die Sprache, der Tourismus, die Wirtschaft und die Bildung gehören zu einem sechs Punkte umfassenden Grundsatzpapier, das die Domowina zusammen mit Vattenfall erarbeitet hat. Auf diesen Gebieten will das Bergbauunternehmen die Minderheit verstärkt unterstützen. „Wir wissen, dass es auch weiter sehr angespannte Verhandlungen geben wird, aber wir haben auch gemeinsame Interessen, beide Seiten will die Jugend in der Region halten“, schätzt Vattenfall-Vorstand Dr. Hartmut Zeiß realistisch ein. „Nach der Niederlage von Horno haben wir begriffen, dass wir zwar als Region einer Minderheit geschützt sind, nicht jedoch ein einzelnes Dorf. Jetzt wollen wir soviel wie möglich retten. Das geht aber nur mit einer Zusammenarbeit“, begründet Domowina-Bundesvorstandsvorsitzender Jan Nuck die neue Herangehensweise der Dachorganisation der Sorgen und Wenden. „Trotzdem lehnen wir den Tagebaubetrieb ab, aber das ist eine politische Entscheidung, keine wirtschaftliche. Deshalb kann ich Vattenfall keinen Vorwurf machen.“
Die Gespräche sind bereits seit einem Jahr im Gange und haben mit einem Besuch der Vattenfaller in Bautzen begonnen. „Wir wissen, dass die Unterstützung Geld kostet, aber die Sorben und Wenden leben überall, auch hier, sie arbeiten auch hier im Kraftwerk“, so die versöhnlichen Worte von Dr. Hartmut Zeiß.
Projekte, wie die von Vattenfall unterstützte Krabat-Aufführung in der Slawenburg Raddusch Ende August, sind ein deutlicher Anfang.



Domowina - Bundesvorstandsvorsitzender
Jan Nuck (2.v.l.) und sein Stellvertreter,
Hans-Peter Petrick (l.), können verstärkte Unterstützung von Vattenfall erhoffen, hier Vorstandsmitglied und Tagebauchef
Dr. Hartmut Zeiß und Kommunikationschef Markus Füller (v.l.)
Foto: Jens Haberland

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