aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Gut und Dorf feiern fünfeinhalb Jahrhunderte
Jubel und Trubel mit Gutsherrenauftritt, „Waldeslust“, Funkengarde,
Preisbillard und Oldtimerausfahrt

Klein Oßnig (h). Gerade mal 172 Einwohner hat das Dorf Klein Oßnig an der B 169. Es liegt malerisch unterm Kappenberg, auf dem bis 1658 noch der Galgen in Betrieb war. Kaspar Broda aus Klein Oßnig war der Letzte, dem der Strick um den Hals gelegt wurde, weil er in die Schorbuser Kirche eingebrochen war.
Sonst ist nichts bedrohlich in Klein Oßnig, dessen Gasthaus - einst Gutskneipe - sich ganz zu Recht „SCHÖN Oßnig“ nennt. Es liegt direkt neben dem Gutshof, der das Ortsbild prägt. Der Durchfahrende nimmt ihn heute als großen Caravan-Handelsplatz wahr und registriert dicht an der Straße die GutsArkaden. Sie entstanden als Radler-Angebot mit dem gut gelungenen Neubau der Ortsdurchfahrt, die Rasern ganz praktische Schikanen entgegensetzt.
Es lohnt sich, nicht nur langsam zu werden in Klein Oßnig, sondern auch mal zu stoppen. Parkplätze sind gut angeordnet und werden auch gebraucht, wenn das vorzügliche und immer noch preiswerte Essen in den Gasthaus-Töpfen dampft. Im traditionsreichen Haus, Spielort deutscher Billard-Meister, wird nächsten Sonnabendabend zum Jubiläumstanz aufgespielt.
Das Jubiläum geht auf eine Guts-urkunde derer von Pannwitz von 1557 zurück. Allerdings bestand damals nicht das heutige Herrschaftsanwesen, sondern ein schönes Wasserschloss hinten am jetzt ausgetrockneten Teich.
Es brannte eines Tages restlos nieder, als der Besitzer gerade auf dem Cottbuser Pferdemarkt war. Nur die Sachen, die er trug blieben ihm. Doch in Armut versunken ist die Adelsfamilie trotzdem nicht, wie die stattliche, in einigen Teilen gut erhaltene landwirtschaftliche Anlage und das wieder bewohnte Gutshaus beweisen.
Viel Trubel mit Ausstellungen, Spielangeboten und leckerem Proviant wird kommenden Sonnabend im Gut geboten.

Historische Aufnahme des Gutshofes Klein Oßnig mit Turm und Uhr. Das Gut bestimmte den Lebensrhythmus des Dorfes bis in die DDR-Zeit hinein, als hier 1958 die erste LPG in damaligen Landkreis Cottbus ihre Ställe hatte

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