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Cottbus will Kohlevertrag mittragen
Nach Spitzentreffen: Gespräche in Kreis und Stadt / Ämterfusion 2008

Region/Forst (sp). Noch immer frischer?Wind zwischen Forst und Cottbus: Zum bereits dritten Mal haben sich sich Landrat Dieter Friese und der Cottbuser Oberbürgermeister Frank?Szymanski am Donnerstag zu einem internen Gespräch getroffen. Den größten Raum nahmen die Pläne des Landrates ein, einen Kohlevertrag zwischen Landkreis und Bund, Land und Vattenfall zu schließen. Im „Ernstfall“, dem Aufschluss neuer?Tagebaue in Spree-Neiße, sollen dort Ausgleichsmaßnahmen festgelegt werden, die „weit über das jetzige Maß hinausgehen“. Das bedeutet vor allem mehr Geld und Engagement für Kultur, Forschung und kohleunabhängige Arbeitsplätze.
„Am nächsten Mittwoch unterbreite ich dem Ältestenrat des Kreistages Vorschläge, was wir verhandeln können“, so der Landrat. „Außerdem gründen wir einen?Sonderausschuss, der auch eine Verhandlungsdelegation bestellt. Dort soll Cottbus ins Boot!“. ?
„Auch Cottbus würden die Folgen eines Neuaufschlusses treffen. In der nächste Woche berate ich deshalb mögliche For- derungen mit den Fraktionsvorsitzenden“, bestätigt Frank Szymnaski. „Aber ganz klar: Braunkohle und alternative Energien kombinieren sich auch in Zukunft. Wesentlich ist dabei, die Forschung hier zu stärken. Wir müssen die energie-technologische Weltspitze sein!“
Die Verhandlungen sollen beginnen, bevor die Landesregierung ihre Tagebaupläne konkretisiert. „Unsere Forderungen müssen da mitdiskutiert werden. Es werden beide Seiten über den Schatten springen müssen“, ergänzt Landrat Dieter Friese.
Zusammenlegung
Fortschitte gibt es in der Zusammenlegung von kommunalen Ämtern. Im Januar 2008 sollen das kombinierte Veterinär- und Landwirschaftsamt von Stadt und Kreis von Forst aus geführt werden.
„Wir brauchen hier eine Effizienzsteigerung, bei der die Bürgernähe bleibt“, so Landrat Dieter Friese. Am 15. August sollen die zuständigen Dezernenten bereits Entwürfe vorlegen.
Ein Jahr später, zum 1. Januar 2009 sollen auch die Volkhochschulen fusionieren, der Verwaltungsitz soll nach Cottbus gehen. „Auch hier kann optimiert werden“, kündigt der Landrat an. Zur Zeit arbeiten elf Kräfte im Kreis und sechs in der Stadt. An den bisherigen vier Standorten soll aber nicht gerüttelt werden.
Ein weiteres Pilotprojekt der Zusammenarbeit ist die Sanierung des Radwegenetztes.„Bis Ende des Jahres werden auch wir die wichtigsten Reparaturen und Lückenschließungen benennen“, kündigt Frank Szymanski an. Die Maßnahmen sollen mit dem Kreis abgestimmt werden. Dort ist eine gründliche Analyse bereits erfolgt. Die Zusammenarbeit der einzelnen Gemeinden wird auf den Wasser- und Bodenverbänden basieren, eine Betreuung durch den Kreis ist aus der Diskussion. Das nächste Treffen der beiden Spitzen ist am 27. September.

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