Kinderpost aus der fernen Ukraine
Cottbuser Parkeisenbahner knüpfen Kontakte über tausende Kilometer

Cottbus / Krieschow (h). ‘Hm, ganz schön weit’, meinen die sechs, als sie hören, dass man einen Tag, eine Nacht und noch einen Tag bis Saporoshje im Zug fährt. Christian, Lena, Laura, Lissy, Tom und Lance im Krieschower Hort sind sieben oder acht Jahre alt und wissen von der weiten Welt noch wenig. Aber Saporoshje - das interessiert sie. Immerhin haben sie von zwei zehnjährigen Jungen aus der fernen Stadt schon einen Brief bekommen - von Gena und Ilja.
Als Lissys Mutti vorgeschlagen hatte, den Cottbuser Parkeisenbahnern auf ihre weite Reise in die Ukraine Geschenke für Waisenkinder mitzugeben, waren alle begeistert. „Meinen Brumm-Teddy habe ich geschickt“, sagt Laura. „Ich Spielzeug und Sachen“, ruft Christian. „Ich auch“, meint Tom, weiß aber nicht genau was: „Mutti macht das immer heimlich.“ Alle haben sie Nützliches verpackt. Lance hat zu den Sachen noch seinen Brief gesteckt.
60 Koffer mussten die Parkeisenbahner am Berliner Bahnsteig in den Zug nach Kiew wuchten und hatten einigen Ärger mit der Schaffnerin.
Die Mühe hat sich dann gelohnt. Nach dem Fest bei den Freunden, die mit ihrer Kindereisenbahn 35. Geburtstag feierten, fuhren die Cottbuser außerhalb der Stadt in ein Waisenhaus. 130 Kinder und Jugendliche leben dort. Sie werden gut betreut, aber es ist Mangel an allem. So war die Freude über Spiel- und Wollsachen aus Krieschow und Cottbus riesig. Und Gena und Ilja haben gleich an Lance geschrieben. Ob daraus eine Brief-Freundschaft wird...?

Kleine Bahn auf großen Gl(R)eisen

Die lange Zugreise der Cottbuser Parkeisenbahner nach Saporoshje mit den Erlebnissen in der Ukraine ist Inhalt des Reisevortrags mit Denis Kettlitz am Montag, dem 30. Juli, ab 19.30 Uhr im Pressecafé DoppelDeck.