Schildkröten leiden still und langsam
Zuviel „Gutes“ schadet den Panzertieren, die im Kühlschrank überwintern

Schildkröten, speziell die südeuropäischen Landarten, sind als Haustiere vermeintlich leicht zu halten. Aber Dr. Jens Kämmerling warnt: „Wer sie falsch pflegt, merkt das zunächst kaum. Schildkröten leiden langsam; sie sterben vielleicht ein Jahr später, wenn sie überfüttert wurden oder sonst zuviel ‘Gutes’ an ihnen geschah.“ Wer sich den gepanzerten Arten zuwendet, so der Ratschlag des Tierparkdirektors und des Moderators des 2. Tierparkgesprächs im DoppelDeck, der sollte sich belesen. Literatur ist gut zu haben, aber Vorsicht mit nicht autorisierten Empfehlungen aus dem Internet.
Seit „Herr Lehmann“ im Cottbuser Tierpark wohnt, ist das Thema Schildkröten in der Lausitz ein öffentliches. Gemeint ist die nordafrikanische Spornschildkröte, die sich ein Gehege mit den Schliefern teilt.
Aus Osnabrück kam das 20-jährige Männchen nach hier; eine „Frau Lehmann“ steht in Aussicht. Bernd-Michael Männchen hatte aus seinem Bestand schon ein paar „Kinder“ dabei. Es gebe gute Zuchten in Deutschland bestätigt Dr. Kämmerling, auch in Privathand. Aus walzenförmigen Eiern schlüpfen, je nach Tiefe der vergrabenen Eier, männliche oder weibliche Nachkommen. Alle Schildkröten, auch die Europäische Sumpfschildkröte, von der es noch kleine Bestände auch in unserer Region gibt, lieben Wärme. Vorm Winter graben sie sich ein. Beste Überwinterung bei Wohnungshaltung: im Gemüsefach des Kühlschranks bei 4 Grad. Allerdings darf der dann nicht anderweitig benutzt werden. Denn Störung des Winterschlafs kann für Schildkröten tödlich enden. - Vielleicht besuchen Sie mal „Herrn Lehmann“... J.H.