aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Ein lebendiges Netz über Generationen
Evangelischer Kindergarten „Phillip Melanchthon“ in Ströbitz
feiert Sonntag 75. Geburtstag

Cottbus (GHZ). Als am 30. Mai 1932 im Ströbitzer Gemeindehaus der Kindergarten gegründet wurde, würdigte die Lausitzer Landzeitung das Ereignis als „...eine Tat christlicher Liebe im Landkreis Cottbus“. Der Kindergarten in der damaligen Hindenburgstraße, heute Hans-Sachs-Straße, war auch dem Cottbuser Anzeiger ein paar Zeilen wert. 42 Kinder fanden hier Aufnahme und bis 1945 unter den Fittichen von Diakonisse Schwester Hertha Neumann einige Generationen strenge und fürsorgliche Erziehung.
Auch heute noch pflegt das Erzieherteam Traditionen dieser Anfangsjahre: Noch immer stehen die christlichen Feste als Jahreshöhepunkte im Kalender und noch immer gibt es zum Martinsfest den traditionellen Bratapfel.
2500 Kinder haben seit der Gründung den Kindergarten besucht - viele sind aus Ströbitz, aber natürlich auch aus anderen Stadtteilen. Erstaunlich ist nicht nur die wunderschöne bauliche Umgebung, die von Architekt Max Hanke für das Gemeindehaus geschaffen wurde. Grundsteinlegung hierfür war im Jahre 1930. In gleicher Bauart entstand schon 1914 das Pfarrhaus in der Saarstraße. Die Unterbringung das Pfarrers löste man, bevor man den Kirchenbau dachte. Allerdings gab es den niemals. Pläne dafür schon - die Ströbitzer Kirche sollte benachbart zum Gemeindehaus an der Ecke Hans- Sachs-Straße zur Clara-Zetkin-Straße entstehen.
Weil das so war, teilt sich die Gemeinde den Saal für die Gottesdienste seit jeher mit den Kindern. Tagsüber stehen wochentags die Schlafliegen der Kleinen darin. Unterm Kreuz des Altars - gut aufgehoben.
Zum Geburtstag am morgigen Sonntag freut sich der Kindergarten über alle Ehemaligen, die sich gern erinnern wollen: An Schwester Ulla, die bis 1951 oder Helene Fuchs, die bis 1981 hier Leiterin war, aber auch an das alte Grammophon, das für die Kinder hier krächzte oder die herrlichen Spaziergänge mit Plinseessen zur Villa Haupt in der Fichtestraße, an die sich Thea Heptner oder Therese Noack als alte Ströbitzer noch erinnern.

Das Backsteinhaus in der Hans-Sachs-Straße ist auch 75 Jahre nach der Gründung des Kindergartens baulich und inhaltlich ein Hort der Geborgenheit. Morgen feiern die Ströbitzer den Geburtstag ab 15 Uhr bei einem Festgottesdienst

Das Backsteinhaus in der Hans-Sachs-Straße ist auch 75 Jahre nach der Gründung des Kindergartens baulich und inhaltlich ein Hort der Geborgenheit. Morgen feiern die Ströbitzer den Geburtstag ab 15 Uhr bei einem Festgottesdienst

Auch einige Ströbitzer dürften sich auf diesem Foto mit Schwester Elli wieder erkennen

Auch einige Ströbitzer dürften sich auf diesem Foto mit Schwester Elli wieder erkennen

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