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Spielhaus mit Puzzle-Fenster
Aus dem Hort wurde eine Kita in Schwarze Pumpe / Bleiglasfenster konnte gerettet werden / Fassaden-Verschönerung folgt


Schwarze Pumpe
(ha). „Die Wünsche kamen beim Bauen“, erzählt Ilse Koch, die Leiterin der Kita in Schwarze Pumpe beim Rundgang durch den innen sanierten Bau, der vorher als Hort und Schule genutzt
wurde. Doch die Kinderzahl schrumpfte und so musste entschieden werden, was aus dem - nun leeren - Kindergarten und diesem Haus wird. Die Stadtverordneten haben sich für ein kompaktes Kinder-Zentrum mit Grundschule, Hort, Kita und Turnhalle entschieden. In nur vier Monaten und mit knapp
190 000 Euro wurde die einzige städtische Kindereinrichtung saniert. „Bei der Gestaltung der Zimmer haben die Handwerker fast immer einen Weg gefunden, meine kurzfristigen Wünsche mit zu verwirklichen, große Unterstützung haben wir auch vom Ortsbürgermeister Werner Plonka erhalten“, freut sich die herzliche Kinder-Chefin. So konnte sie einen Windfang mit großen verglasten Türen durchsetzen, der Ortsbeirat machte dafür zusätzlich 8 000 Euro aus dem so genannten Kopfgeld locker, oder das Bastelzimmer erhielt kurzerhand ein Waschbecken, obwohl dies gar nicht vorgesehen war. „Besonders stolz sind wir auf unser buntes Bleiglas-Fenster. Das war die letzte Aktion vor der Wende. 1989 konnte es eingebaut werden, nachdem wir überraschend vom damaligen Bezirksschulrat grünes Licht bekamen. Denn vorher waren an dieser Stelle drei übereinander liegende Fenster mit einer langen Gardine - halsbrecherisch war es jedes Mal, wenn wir Fenster und Gardinen reinigen wollten.“ Aber nicht nur das Ja zum Bleiglasfenster hatte damals die Hortnerin in Erstaunen versetzt, auch bei der Gestaltung hatte sie freie Hand. „Entworfen hat es die Schwester der Kunstglaserin Frau Seidel hier aus Spremberg, die damals Kunst in Dresden studierte.“ Regelmäßig sitzen die Kinder auf der Treppe und erzählen Märchen und Geschichten mit den Motiven des bunten Fensters. Auch außen wurde die Kita verschönt: neue glatte Wege für die Rollerfahrten, en großer Sandkasten mit reichlich Spielzeug und eine Hütte, wo alles gut verstaut werden kann gehören ebenso dazu wie eine neue Treppe ins Obergeschoss, damit es einen zweiten Fluchtweg gibt. „Jetzt fehlt nur die schöne Fassade, aber die wird ja im nächsten Jahr gemacht“, so Ilse Koch.

Die Lage ist ideal: Die unmittelbare Nähe zur Turnhalle und zur Schule (li. nicht im Bild) ermöglicht mehr Angebote für die Kinder und den ständigen Kontakt zu älteren Schulkindern. In der Kita gibt es deshalb einen „Schulraum“, den Erstklässler und Kindergartenkinder gleichermaßen nutzen. Derzeit wird die Kita von außen trocken gelegt und soll später zusammen mit der Schule neu verputzt werden



Ein Phänomen: Ohne DDR-Symbole hat das Bezirksschulamt dieses schicke Fenster genehmigt und bauen lassen. Jetzt erstrahlt es im neuen Glanz Fotos: Jens Haberland

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