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Mit doppeltem Handball-Schwung in die Profi-Liga
Richtigen Mix aus Nachwuchs-Talenten und erfahrenen Spielern gefunden / Budget bleibt ähnlich / Klassenerhalt wird schwere Aufgabe / Nachwuchs-Förderung bleibt / Reimann-Loch ist noch zu stopfen /
Heute: Letztes Spiel mit Freibier

Cottbus (ha). Es ist geschafft! im zweiten Anlauf haben die Männer des Lausitzer Handballclubs den Aufstieg in die Zweite Bundesliga nach einer sehenswerten Saison verdient geschafft! „Das ist für die Spieler und für den gesamten Verein eine wichtige Sache“, freut sich Sportdirektor Mathias Michling. „Jeder Spieler hat ja das Ziel, weiter nach oben zu kommen. Aber der Aufstieg hat aus Auswirkungen auf den Nachwuchs: Die Spieler werden mehr motiviert sein, da das Ziel, in der Bundesliga spielen zu dürfen, greifbar nah ist!“
Jetzt hat das Sportzentrum mit der Lausitz-Arena -
der Heimstatt der Handballer - ein neues Aushängeschild erhalten. Leicht war der Aufstieg nicht: „Natürlich bin ich 2005 nach Cottbus gekommen und hatte ein Drei-Jahres-Konzept erstellt“, erinnert sich Dietmar Rösicke. „Sportlich hätten wir es schon letztes Jahr geschafft, aber ein Formalienfehler hat uns ein Bein gestellt.
Die letzte Saison haben wir ohne zwei Spitzenspieler begonnen. Nach dem ersten Auswärtsspiel beim Aufsteiger Ellerbeck hätte niemand einen Pfifferling gewettet, dass wir den Aufstieg schaffen“, so der Coach. Doch mit Daniel Grobelny und dem Glücksgriff Tommy Sillanpää konnte der LHC zwei Spitzenspieler verpflichten. „Die Erfahrungen der beiden sorgte für einen riesigen Entwicklungssprung der jungen aber talentierten Spieler wie Toni Podpolinski, Alexander Knispel oder Tobias Reichmann.“

Schwere Aufgabe
Welche schwere Aufgabe nun vor den Schützlingen von Dietmar Rösicke steht, konnten sie schon in mehreren Testspielen erschnuppern: „In Vorbereitungsspielen hatten die Jungs schon häufiger Kontakt mit Bundesliga-Stärken, auch aus dem Ausland“, so Mathias Michling. „Unter Wettkampfbedingungen sieht es aber noch ein Stück anders aus“, ergänzt der Handball-Trainer.
Erschwerend kommt hinzu, dass der Dietmar Rösicke mit einem ähnlichen Finanzbudget auskommen muss wie in der bisherigen Regionalliga. „Andere Mannschaften wie Potsdam haben sich mehrere neue Spieler geleistet, wir müssen jetzt erst einmal sehen, wie wir die Lücke von Jörg Reimann schließen.“ Im Nachwuchs gibt es durchaus geeignete Kandidaten, denn die Jugend wird seit Arbeitsbeginn von Dietmar Rösicke aktiv gefördert: „Zweimal wöchentlich trainiere die besten Nachwuchs-Spieler bei den Männern mit. Tobias Reichmann ist auf diese Weise mit 17 Jahren in den Kader gerutscht.“ Doch ob der Klassenerhalt aus dieser eigenen Kraft schaffbar ist, bleibt abzuwarten. „Alle Beteiligten müssen sich darüber im Klaren sein: Wir kämpfen in dieser Situation ab der ersten Sekunde gegen den Abstieg“, formuliert er glasklar. „Die Suche nach neuen Sponsoren läuft“, erklärt der Sportdirektor die Anstrengungen. „Mit diesem Pfund ist es ein wenig leichter, auch überregional interessant zu werden.“
Die Trainings- und Spielbedingungen sind mit der Lausitz-Arena sehr gut, „nur die Halle Poznaner Straße macht uns Kummer, keiner weiß, was daraus wird. Und der Neubau in der Schwarzheider Straße wird noch eine Weile dauern“, so Mathias Michling. All das wird heute Abend aber ausgeblendet.



So hat das Konzept von Trainer Dietmar Rösicke funktioniert: Zu den starken Nachwuchsspielern wie Toni Podpolinski (r.) holte er erfahrene Spieler hinzu, wie den Schweden Tommi Sillanpää (l.). Der Kader wird in seiner jetzigen Zusammensetzung größtenteils bestehen bleiben. neben Tommi Sillanpää, Daniel Grobelny und Toni Podpolinski hat in dieser Woche auch Tobias Reichmann seinen Vertrag verlängert. Kreisspieler Jörg Reimann verlässt den LHC
Fotos: LHC Cottbus

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