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Unser Merkmal ist der Spaß
„Lagune“-Betreiber Wolfgang Tober drei Tage nach Bad- Eröffnung über Anlaufprobleme, Preise und neue Ideen

Cottbus (gg). Stress nimmt Wolfgang Tober gelassen - das war so, als der Bau der Lagune seinem Ende zuging und das bleibt auch so, nachdem das Bad nun glücklich eröffnet ist. Obwohl die ersten Besucherzahlen kühl rechnenden Wirtschaftlern den Schweiß ausbrechen ließen: 648 Gäste am 1. Mai, 246 am 2. Mai. „Nunja, da hat unser frisch zusammengestelltes Mitarbeiterteam eine bessere Chance, sich einzuarbeiten“, kommentiert er und hat die wirklichen Erfolgszahlen immer noch im Blick: „Pro Tag 2500 Gäste können wir an Wochenenden ganz problemlos bewältigen - 1000 Spinte sind eingebaut, nicht jeder bleibt den ganzen Tag!“ Gutes Gartenwetter und Schulzeiten verhindern solche Zahlen zur Zeit noch. Oder liegt es vielleicht an den Berührungsängsten der Cottbuser? „Die ersten Gäste waren meist überwältigt von der Größe des Bades - das hatten sie wohl nicht erwartet“, schätzt Tober ein, der bereits in Ribnitz-Damgarten ein ähnliches Bad führt.
Auch für Veranstaltungen hat sich das Cottbuser Bad nach der Bauleute-Party am 30. Mai empfohlen. „Wir haben extra auf eine gute Akustik geachtet und die Tribüne so gebaut, dass sie auch für Vereinsfeiern geeignet ist.“
Mit rund 20000 bis 25000 Kubikmetern Wasserverbrauch im Jahr ist die Lagune bei der LWG, mit nicht unerheblichem Gas- und Fernwärmebedarf bei den Stadtwerken ein Großkunde geworden. Am Ende muss Tober auch die Betriebskosten gut durchrechnen. Für das Bad zahlt die Stadt den Kapitaldienst (Zinsen und Tilgung) in Höhe von 960 000 Euro im Jahr. Tober pachtet das Haus für 140 000 Euro und bekommt einen Zuschuss für den Vereins- und Schulsport von rund 100 000 Euro. 33 Arbeitsplätze hat er besetzt, um Sauna, Wellnessbereiche und Bad mit Fachleuten zu besetzen. Elf davon kommen aus der CMT und konnten dank Betriebsübergang gute Konditionen für ihre Entlohnung sichern. Aber auch die Neueinstellungen sind sorgsam ausgewählt: „Aus 850 Bewerbungen haben wir gesiebt - da blieben nur die wirklich guten übrig“, ist er sich sicher.
Anlaufprobleme gab es auch deshalb wenig, denkt er. Die Technik, die früher aus einem Hahn mit Pumpe bestand, hat sich lange zur Touch-Screen-High-Technologie weiterentwickelt. Da sind pfiffige Köpfe gefragt, damit jeder Rutschen- oder Wellen-Ausfall schnell behoben ist.
Der beschlagene Badplaner hat besonders hier auf neue Technologien gesetzt, damit der Betrieb sauber, störungsfrei und umweltschonend ist.
Das PolitPiano-Publikum wünschte sich allerdings noch den einen oder anderen Eintrittstarif mehr - für Behinderte, für ausschließliche Freibad oder Saunagänger. Da allerdings will er nicht mehr ändern: „Die Preise sind besser als in vergleichbaren Bädern der Region und mit Rabattkarten kann jeder sparen!“ Schließlich diskutiere ja auch niemand über Kinopreise und da bekäme man nur einen ungesunden dunklen Raum geboten.
„Unser Merkmal ist Spaß, Bewegung und Aktion“, lädt er selbstbewusst ein, sich auf das Abenteuer „Lagune“ einzulassen.

Bei der symbolischen Schlüsselübergabe für das neue Bad am 1. Mai: Peter Schmidt als Generalübernehmer, Betreiber Wolfgang Tober, OB Frank Szymanski und Finanzier Axel Dauer (von links)

Bei der symbolischen Schlüsselübergabe für das neue Bad am 1. Mai: Peter Schmidt als Generalübernehmer, Betreiber Wolfgang Tober, OB Frank Szymanski und Finanzier Axel Dauer (von links) Foto: Gabi Grube

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