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Lausitzer Kaleidoskop läutet Musiktage ein
Neue Komposition strahlt Lebensfreude aus

Spremberg (ha). „Das klingt völlig hölzern“, wehrt Reinhard Kalleske seine erste Vorstellung einer zweitsätzigen Komposition ab, die zu Beginn der Landesmusikschultage aufgeführt werden soll. Im kleinsten Kreis in der Musikschule des Landkreises im Spremberger Schloss wurde daran fein geschliffen. Er sei nicht in Übung, außerdem könne das Klavier den Reiz des Werkes nicht wiedergeben. Das macht neugierig!
Mit seinem „Lausitzer Kaleidoskop - sinfonische Bilder für großes Orchester“ hat der Forster Komponist, Musiker und vor allem Lehrer ein munteres Stück geschaffen, „das sowohl für die Hörer als auch für die jungen Musiker wunderbar wird“.
Ausgangspunkt (Thema) ist eine Melodie, die eigentlich für den Sorbischen Dudelsack von Wolfgang Kotissek, dem Leiter des Schleifer Ensembles, komponiert wurde. Natürlich in F-Dur, nur in dieser einzigen Tonart kann der Sorbische Dudelsack musizieren! „Die Bourdon-Töne, also die tiefen Grundtöne des Dudelsackes, haben mich inspiriert und sorgen für eine phantastische Stimmung“, beschreibt Reinhard Kalleske seine Freude, die er beim Komponieren wiedergefunden hat. Zu lange hat der 63-Jährige nicht mehr zum leeren Notenpapier gegriffen. „Allein um die Stimmen aus der Partitur herauszuschreiben, habe ich 162 Stunden gebraucht, aber es hat Spaß gemacht“, versichert er.
Gespielt wird das Doppelstück zum einen von einem Dudelsack-Orchester mit wahrscheinlich 15 (!) Dudelsäcken und dem Landesjugendorchester Brandenburg. Musikschulleiterin Sonja Junghänel hatte zuerst Bedenken, den Geschäftsführer des Landesverbandes, Thomas Falk, für dieses ehrgeizige Projekt gewinnen zu können, doch der war dann sofort begeistert. Jetzt werden die Noten an die Musiker geschickt. Geübt wird getrennt; eine wirklich gemeinsame Aufführung wird es erst zu den Musikschultagen geben.

Ganz zu Beginn des Stücks sollen nun Dudelsäcke und Orchester zusammenspielen. Eine echte Herausforderung für alle Musiker, denn die Instrumente könnten unterschiedlicher nicht sein! Peter Junghänel und Reinhard Kalleske (r.) haben einen Weg gefunden

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