aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Jubiläum eines großen Lieddichters
Paul-Gerhardt-Gedenkgottesdienst / Ausstellung in Cottbuser Oberkirche

Cottbus (GHZ/bw). Aus Anlass des 400. Geburtstags Paul Gerhardts, des bedeutendsten Liederdichters nach Martin Luther, findet am morgigen Sonntag, 18.3., in der Cottbuser Oberkirche St.Nikolai eine besondere Würdigung statt.
Beginnend um 10 Uhr mit einem festlichen Gottesdienst wird im Anschluss daran um 11 Uhr die Ausstellung „Geh aus, mein Herz, und suche Freud‘ “ eröffnet. Abends um 19 Uhr ist ein Referat zu Leben und Werk Paul-Gerhardts von Hans-Joachim Beeskow, Kunsthistoriker und Publizist, zu erleben.
Die Ausstellung „Geh aus, mein Herz, und suche Freud‘ “ zeigt Zeichnungen zu dem bekannten Kirchenlied von Kindern des Paul-Gerhardt-Werk Cottbus, Kita- und Christenlehre-Kindern, sowie Konfirmanden der Kirchengemeinde als auch Schülerinnen und Schülern der Evangelischen Gottfried-Forck-Grundschule aus Cottbus. Für viele verbindet sich mit dem Namen des Lieddichter Paul Gerhardt (1607-1676) ein Stück Kirchengeschichte. Seine Liedtexte sind Gedichte, die das Leben ausgelotet haben in allen Höhen und Tiefen. Am 12. März 1607 wird er in Gräfenhainichen geboren. Früh sterben seine Eltern, und er kommt als Vollwaise auf die Fürstenschule nach Grimma, studiert Theologie in Wittenberg und erlebt die Nachwehen des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) mit grassierenden Seuchen.
Schon in Wittenberg beginnt Gerhardt daher, auf der Grundlage der Bibel „gesunde Lieder“ zu schreiben. Sie sollen Menschen in ihrer Not Halt und Trost geben. An der Nikolaikirche zu Berlin, wo er 1643 Pastor wird, trifft er den Kantor Johann Crüger (1598-1662), der viele seiner Gedichte vertont und ihn bekannt macht. Später übernimmt Gerhardt eine Pfarrstelle in Mittenwalde.
Ab Sommer 1669 tritt er in Lübben seine letzte Pfarrstelle an. Doch seine Kräfte nehmen immer mehr ab. Lieder entstehen keine mehr. Am 27. Mai 1676 stirbt er im Alter von 69 Jahren.
Paul Gerhardts Lieder haben seither Generationen Halt gege-ben. Sie enthalten keine Fluchtwelten, keine Vertröstungen, sondern eine rebellische Energie, die zu allen Zeiten Mut machen konnte. Ihre Kraft ziehen sie aus dem tiefen Vertrauen, das sich auf Gott verlässt: „Geh aus, mein Herz, und suche Freud‘ “.

Paul Gerhardt gehört zu den bedeutendsten Lieddichtern in der Kirchenmusik - hier eine Kinderzeichnung aus der Ausstellung zu dem Lied »Geh aus, mein Herz, und suche Freud«

Paul Gerhardt gehört zu den bedeutendsten Lieddichtern in der Kirchenmusik - hier eine Kinderzeichnung aus der Ausstellung zu dem Lied »Geh aus, mein Herz, und suche Freud«
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