Forster Politik muss nun zusammenarbeiten
Gespräche zwischen Fraktionen geplant / Jürgen Goldschmidt will Gräben überwinden

Forst (sp). Nach der Auszählung der ersten Stimmen war es klar: Jürgen Goldschmidt ist neuer Bürgermeister der Rosenstadt. Mit knapp 57 Prozent wurder er ins Amt gewählt.
„Ein sehr, sehr guter Start“, lächelte er am Sonntag in die Kameras. Einzig die Streitigkeiten um die Wahlwerbung seines Konkurrenten Ingo Paeschke trübten die Stimmung. „Ich hoffe auf eine Aussprache!“.
„Sachpolitisch geht es weiter“, so sieht es Ingo Paeschke. „Wie es sich persönlich entwickelt, wird man sehen. Es ist eine schwere Verletzung, wenn man versucht, mich zu kriminalisieren!“.
Zufrieden zeigte sich der unterlegene Kandidat mit der Wahl: „Es ist ein Ergebnis mit Anstand. Wir haben seit der Wahl im Januar viele Stimmen hinzugewonnen, aber es gibt nun mal keine zweiten Sieger“.
Ziele und Gespräche
„Sicher wird das Gewerbegebiet mein Gradmesser sein, doch auch die sozialen Probleme gilt es anzugehen. Dass wir ins Programm ‘Soziale Stadt’ kommen, sieht sehr gut aus!“, beschreibt Jürgen Goldschmidt die Marschrichtung.
„Ich biete allen Fraktionen kurzfristig Gespräche an, große Kampfabstimmungen sollen vermieden werden“, so Goldschmidt weiter.
Die SPD-Fraktion zeigt sich bereit: „Auch wenn nicht unser Kandidat gewonnen hat, haben wir hier eine neue Qualität erreicht“, so Dietmar Averdiek.
Gratulationen
Grüße gab es ganz unerwartet vom Amtsvorgänger: Erstmals seit Monaten zeigte sich Dr. Gerhard Reinfeld, um gut gelaunt seinem Nachfolger alles Gute zu wünschen. „Ich weiß selbst, wie schwer das Amt ist, und wünsche ihm eine glückliche Hand!“. Aber auch mit ihm ist wieder zu rechnen: „Entgegen aller Spekulationen: Ich bleibe in Forst und nach einer Ruhepause werde ich mich in Forst sicherlich hier und da einbringen“, kündigte er an.
FDP-Kreisvorsitzender Mario Witt freute sich über den nach Guben und Peitz 3. FDP-Bürgermeister im Landkreis: „Nicht umsonst halten wir unseren nächsten Parteitag am 3. März in Forst ab“, gab er schmunzelnd zu: „Wir hoffen, dort bereits etwas von ihm zu hören. Er ist und bleibt ein großes Gewicht im Kreisverband“.
Dass die Sacharbeit zwischen den Fraktionen und dem neuen Verwaltungschef fruchtet, kann man seit einem halben Jahr spüren. Der Bürgermeister erklärte zur Stadtverordetenversamm- lung am Freitag, bald mit den Fraktionsvorsitzenden zu sprechen. „Es ist notwendiger denn je, die parteipolitischen Gräben in der Stadt zu überwinden. Die polititsche Ära des ehemaligen Bürgermeisters Dr. Gerhard Reinfeld ist endgültig zu Ende gegangen!“