aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

2006 war endlich Licht am Wirtschaftshorizont
Unternehmensverbände: Flughafen BBI ist das Aufbruchsignal der Region /
250 Millionen fließen

Cottbus (h). „Geht es der Industrie gut, geht es Brandenburg gut“, verkürzte Gerd Lesser treffsicher die Beschreibung der aktuellen wirtschaftlichen Lage. Der Geschäftsführer der SIK Steinmüller Instandsetzung Kraftwerke GmbH ist in den Vereinigten Unternehmensverbänden Berlin-Brandenburg Vorstandsvorsitzender der Bezirksgruppe Cottbus / Frankfurt, die Donnerstag zum Neujahrs-empfang ins Cottbuser Haus der Wirtschaft eingeladen hatte.
Die Stimmung war locker, denn es geht der Industrie gut: Sie legte gegenüber 2005 um 5 Prozent zu und konnte 2000 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Während führende europäische Wirtschaftsnationen immer teurer produzieren, gingen beim Export-Weltmeister Deutschland die Lohnstückkosten um 7 Prozent zurück, erklärte Lesser.
Den Bau des Flughafens Berlin-Brandenburg International bezeichnete der Vorstand als markantes Aufbruchsignal für die Region. Von bisher 152 Aufträgen mit einem Volumen von 250 Millionen Euro sollen nach seiner Information 125 in der Region geblieben sein. In das Bieterverzeichnis haben sich bisher rund 600 Unternehmen mit ihren Leistungsprofilen eingetragen.
Optimistisch, wenn auch weitaus weniger präzise und erfolgsdefiniert, schilderte Oberbürgermeister Frank Szymanski die Lage: „Es gibt für Cottbus kein abgestimmtes Wirtschaftskonzept, weder mit hiesigen Unternehmen noch mit Verbänden.“ Bei ehrlicher Analyse müsse eingeräumt werden, dass zu wenig Industrie-Arbeitsplätze geschaffen wurden.

Die Wirtschaft darf kurzfristig aus dem Rathaus kaum mit Anschub rechnen, denn dort knistert es: „Der Kassensturz läuft zur Zeit, und er wird nicht erfreulich enden.“ Cottbus werde kleiner, „aber wir wollen die Abwanderung stoppen“. Vor allem jungen Leute will der OB Chancen geben, denn „was Fachkräfte betrifft, werden wir in naher Zukunft die Nachfrage nicht erfüllen können.“
Den Neujahrsempfang bereicherten wiederum 18 Künstler aus der „Kunstfabrik“ mit rund 40 Werken der Malerei, die auch zum Kauf angeboten wurden. Den kulinarischen Rahmen steckte das Sorat-Hotel ab.
Verbandssyndikus Eberhard Tomsche dankte Direktorin Trixi Richter und ihrem Team für Sushi und Deutsche Küche.

Neujahrsempfänge ereignen sich dieses Jahr jeweils auf mehreren Etagen: Beim Handwerk, bei der Stadt und so auch bei den Unternehmensverbänden hier im Haus der Wirtschaft

Neujahrsempfänge ereignen sich dieses Jahr jeweils auf mehreren Etagen: Beim Handwerk, bei der Stadt und so auch bei den Unternehmensverbänden hier im Haus der Wirtschaft
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