aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Das Glas ist halb gefüllt
Matthias Platzeck: Stimmung in der Stadt zählt

Forst (sp). Dass er Forst gern hat, nahm man Matthias Platzeck auf dem Wirtschaftsforum am Mittwoch im Kompetenzzentrum ab; der Brandenburg-Tag hat eine gute Erinnerung in Potsdam hinterlassen. Bei seinem Besuch in dieser Woche auf Einladung des SPD-Bürgermeisterkandidaten Helmut Ließ standen nun Wirtschaftsfragen im Vordergrund.
„Kommunalpolitik kann sehr wohl etwas ausrichten. Jede Stadt hat die gleichen Verordnungen“, so Matthias Platzeck. „Wie man auf Unternehmen zugeht, Servicebereitschaft zeigt und eine Stimmung erzeugt, in der die Stadt an sich glaubt - das sind Wirtschaftsfaktoren!“
Das liegt nahe an dem, was Helmut Ließ für Forst vor hat: „Für mich ist eben das Gewerbegebiet halb voll statt halb leer, der Rest kann mit neuen Ideen gefüllt werden“.
Bei einer Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik möchte Ließ sich vor allem mit den bestehenden Unternemen an einen Tisch setzten, mit privaten Wirtschaftsförderern zusammen arbeiten und auch mit der Region in Kontakt treten, vor allem mit Cottbus.
„Netzwerke bilden“, nennt das der Ministerpräsident und setzt hinzu: „Dies ist die moderne Wirtschaftspolitik vor Ort“. In Potsdam merke man bereits die neue Doppelspitze Friese-Szymanski. Auch zwischen Landrat und neuem Stadtchef muss es besser funken: „Ich habe mit dem alten Bürgermeister über Ansiedlungen nicht einmal sprechen können! Dazu ist es völlig unverständlich, warum die Gewerbegebiete in Forst und Preschen bis heute nicht gefüllt sind“, so der Landrat, der nicht uneigennützig ein Netzwerk-Vorteil im gleichen Parteibuch sähe. „Auch der Kreis hat seine Wirtschaftsförderung umgestellt. Wir machen jetzt ‘aktive Akquise’ und warten nicht mehr, dass jemand anruft.“ Große Chancen für Forst sind für ihn das Neißezentrum und die Achse Berlin-Cottbus-Breslau.
„Ich habe auch kein Patentrezept in der Tasche“, so Helmut Ließ, der um Ehrlichkeit wirbt, „aber wir müssen Zeichen setzten. Wir brauchen eine positive Einstellung und müssen auf Schwerpunkte wie zum Beispiel die Logistik-Branche setzen, dann bewegen wir was. Und ich bin jemand, der sich um jeden Arbeitsplatz bücken wird“, verspricht der Kandidat.
Zuletzt macht Matthias Platzeck noch Hoffung: Auch wenn Forst heute noch nicht offizieller Landes-Wachstumskern ist - „durch Neubewertung der Städte sieht das vielleicht schon anders aus“.

 
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