aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Künstler sind auch Unternehmer
KUNST.FABRIK hat sich als Wirtschafts- und Existenzförderer profiliert

Cottbus (bw). Derzeit ist in der KUNST.FABRIK in der Cottbuser Bahnhofstraße 24 die Ausstellung „Kunst aus dem Todestrakt“ zu erleben. Zu erleben deshalb, weil es nicht nur ums Sehen geht, da die präsentierten Bilder von Reno, einem Todeskandidaten in San Quentin, Kalifornien, eine nachempfundene Todeszelle, Hintergrundinformationen, Bild- und Tondokumente und weitere Ausstellungsgegenstände zur emotionalen Erlebnisumgebung werden. Die Präsentation wird durch Arbeiten von Künstlern der KUNST.FABRIK ergänzt, die damit auch Position zu einem Thema beziehen, das zu Unrecht oftmals verschwiegen wird: Pro & Contra Todesstrafe. „Die Ausstellung, die sich besonders an Schüler- und Jugendgruppen wendet, wird immer mit einer Führung verbunden. Mit diesem Thema kann man den Besucher nicht allein lassen“, erläutert Dr. Dieter Thiel, der das Gesamtprojekt betreut. Am 28. Februar 2007 wird die Ausstellung mit einem Symposium im Landgericht Cottbus beschlossen, das sich ebenfalls dieser Thematik widmet.
„Die KUNST.FABRIK versteht ihr Wirken als Wirtschafts- und Existenzförderer für Künstler und Kunstabläufe und unser Anliegen sehen wir vornehmlich darin, Bündnisse zwischen Wirtschaft und Künstler zu etablieren. Wir bieten Schaffensräume, damit die Künstler arbeiten und leben können und Schaffen damit auch Arbeitsplätze“, ergänzt Dr. Dieter Thiel. Tatsächlich stehen den Kunstfabriklern und Interessierten Projektkurse zu Wirtschafts- und Verwaltungsthemen ebenso offen wie Workshopangebote und Coachings zur Vermittlung wirtschaftlicher Kompetenzen. „Wir möchten mit unserem Projekt, das aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Landes Brandenburg gefördert wird, Amateure, semiprofessionelle Künstler und Profis aller Gattungen und Genres mit unternehmerischen Fragen konfrontieren, ihnen helfen, auch als Unternehmer zu bestehen. Wir wollen keinem vorschreiben, wie er zu malen, zu schreiben, zu musizieren oder zu gestalten hat“.
Die vermittelten Themen sind naturgemäß so vielseitig, weil die Probleme bei der „Vermarktung“ von Kunst und Kultur ebenso vielseitig sind. Das Geschaffene aber kann an vielen Orten besichtigt werden.

Projektbetreuer Dr. Dieter Thiel demonstriert in einer nachempfundenen Zelle zur Ausstellung „Kunst aus dem Todestrakt“ die perfiden Methoden der Behandlung von Todeskandidaten.

Projektbetreuer Dr. Dieter Thiel demonstriert in einer nachempfundenen Zelle zur Ausstellung „Kunst aus dem Todestrakt“ die perfiden Methoden der Behandlung von Todeskandidaten. Führungen für Schüler, Lehrer und Interessierte sind nach Anmeldung unter 0355 / 289 18 00 möglich
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