aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Nordwärts entlang neuer Radpfade
Sicherer Radweg erschließt auf alter Bahnstrecke vier Dörfer

Forst-Nord (sp). Einsteigen Bitte! Die Türen der Züge mussten 1993 vor Abfahrt noch selbst geschlossen werden, als noch Züge vom Forster Zentrum in Richtung Guben fuhren. Doch dann schlossen auch die Bahnhöfe, und es blieb die Bundesstraße 112, die nach Mulknitz, Bohrau, Naundorf und Briesnig führt, und die war bis vor kurzem ein unsicherer Ort für Radfahrer: „Da hat es viele kritische Situationen gegeben“, erzählt Bohraus Ortsbürgermeister Jochen Krause. Doch nun kommen Radfahrer und Skater problemlos ab Eulo auf der alten Bahnstrecke bis nach Briesnig auf den Neiße-Radwanderweg. Nur alte Bahnhöfe und Signale erinnern an Vergangenes.
Ein besonderer Grund hier einmal auf Entdeckungsreise zu gehen. Dem idyllischen Land-strich zwischen Tagebauloch und Grenzfluss sieht man die außergewöhnliche Lage kaum an: das Schöpfwerk in Briesnig, das zur Regulierung der Pegelstände an der Einmündung des Neiße-Malxe-Kanals in den Grenzfluss dient und viele abgebrochene Wegeverbindungen sind aber dennoch Zeugen. Im nahen Heimatpark Weißagk direkt am Verbindungsweg Mulknitz - Gosda oder im nahen „Archiv der verschwunden Orte“ in Horno können sich Interessierte darüber detailliert informieren.
In Mulknitz selbst ist die Kirche sehenswert, die in den 20er-Jahren entstand, in Naundorf gibt es dagegen Störche: Wenn alle acht Horste mit Pärchen besetzt sind, kommt auf 9 Einwohner je ein Storch - statistisch gesehen. Denn eins befindet sich auch auf dem Dach der schönen Feldsteinkirche.
In Bohrau ist auch Zeit fürs Rasten: ausgezeichnete Küche nach bürgerlicher Art gibt es im Gasthaus „Zur Oase“ direkt an der Hauptstraße. Durch den eigenen Fahrradverleih kann man auch direkt von hier in das Fahr- radparadies an der Neiße und in den Spreewald starten. Für Radler ein guter Service: Brunch und Picknick werden hier organisiert. Aber auch für Familienfeiern bis zu 100 Personen ist das familiär geführte Lokal mit angeschlossener Pension ideal.

Das 1977 erbaute Schöpfwerk II in Briesnig dient dem Hochwasserschutz: durch den Tagebau ist die Malxe, die von Mulk-nitz nach Heinersbrück floss, zur Neiße durch den Malxe-Neißekanal umgeleitet. Wenn der Grenzfluss allerdings hohe Pegel hat, muss das Wasser durch das Werk angehoben, „geschöpft“ werden. Das Schöpfwerk I steht übrigens in der Höhe Hornower Berg und fördert bei Bedarf Wasser aus der Niederung zwischen Straße und Kohleloch Fotos: sp

Das 1977 erbaute Schöpfwerk II in Briesnig dient dem Hochwasserschutz: durch den Tagebau ist die Malxe, die von Mulk-nitz nach Heinersbrück floss, zur Neiße durch den Malxe-Neißekanal umgeleitet. Wenn der Grenzfluss allerdings hohe Pegel hat, muss das Wasser durch das Werk angehoben, „geschöpft“ werden. Das Schöpfwerk I steht übrigens in der Höhe Hornower Berg und fördert bei Bedarf Wasser aus der Niederung zwischen Straße und Kohleloch Fotos: sp
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