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Kompetenzen ab sofort gebündelt
Interview mit Sozialamtsleiterin Maren Dieckmann zu Neuerungen

Cottbus (bw). Anfang September dieses Jahres übernahm Maren Dieckmann das Cottbuser Sozialamt. Derzeit werden Zuständigkeiten und Kompetenzen gesetzlich neu geregelt. Über zum 1. Januar anstehende Veränderungen sprach die GRÜNE Heimatzeitung mit der Amtsleiterin.
• Zum 1. Januar ergeben sich für Ihr Amt neue Aufgabenstellungen. Worum geht es da genau und was bedeutet das für den Hilfesuchenden bzw. Leistungsbezieher?
M. Dieckmann: Um es gleich vorweg zu sagen; für den Bürger, der einer Hilfeleistung bedarf, ändert sich nichts! Hingegen ist unser Amt aber ab 1. Januar 2007 in der Sach- und Finanzverantwortung für alle Leistungen bei den Eingliederungshilfen, Leistungen zur Pflege, ambulant, stationär und teilstationär, und Leistungen der Blindenhilfe nach SGB XII. Ausnahme: Für die Hilfen zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten ist dann das Landesamt für Soziales und Versorgung zuständig.
• Das Sozialamt ist also weiterhin Ansprechpartner für behinderte, pflegebedürftige und blinde Menschen?
M. Dieckmann.: Genau! Mit der kommenden Änderung sind wir jetzt aber auch neben den Einzelfallhilfen für die
bisher durch das Landesamt für Soziales und Versorgung
wahrgenommenen Aufgaben zuständig, Landesaufgaben
müssen zukünftig von den Kommunen geleistet werden. Dadurch können wir aber direkten Einfluss auf Kostensatzverhandlungen, Leistungsvereinbarungen und Vereinbarungen der Qualitätssicherung im teilstationären und stationären Bereich nehmen.
• Da sind doch aber Abstimmungen mit anderen Gebietskörperschaften in Brandenburg notwendig, um Kosten- sätze und Pflegeleistungen miteinander vergleichen zu können?
M. Dieckmann: Deshalb hat sich die Stadt Cottbus
mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung am vergangenen Mittwoch einer zentralen Serviceeinheit angeschlossen, die Einheitlichkeit und Wirtschaftlichkeit sichern wird. Der Landkreis Spree-Neiße hat im öffentlich-rechtlichen Aufgabenverhältnis dabei einzelne Aufgaben als Mandatsträger übernommen.
Damit wird das Verhandeln mit den Partnern auch für uns einfacher.
• Kann man denn zu den damit verbundenen Mehrausgaben schon etwas sagen?
M. Dieckmann: Für 2007 erhält die Stadt 11,9 Millionen Euro als Schlüsselzuweisung vom Land. Alle darüber hinausgehenden Ausgaben sind aus kommunalen Mitteln zu finanzieren.
• Frau Dieckmann, wir danken Ihnen für das Gespräch!

Die Fragen stellte Bernd Weinreich

 
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