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Sorbische Kommunalpolitiker tagten
Treffen aller Bürgermeister und Landräte in Dissen / Kultur im Mittelpunkt

Region/Dissen (sp). Am Mittwoch trafen sich Bürgermeister und Landräte der sorbischen/ wendischen Gebiete zu einer Tagung in Dissen.
„Die Sorbenräte in Sachsen und Brandenburg haben vereinbart, in gewissen Zeitabständen ein Treffen auf kommunaler Ebene zu organisieren“, informiert der Geschäftsführer der Niederlausitzer Domowina, Harald Konzack. Das erste Treffen fand vor fünf Jahren in Schleife statt.
Reger Austausch
80 bis 100 Landräte, Bürgermeister und Amtsdirektoren aus Brandenburg und Sachsen dis-kutierten über vier Stunden lang in Dissen. „Der Bedarf an Austausch von Meinungen und Erfahrungen, wie sorbische Kultur und Sprache an der Basis gefördert und geschützt werden kann, ist groß“, so Harald Konzack. Lag in Schleife der Schwerpunkt auf der Sprache, so ging es in diesem Jahr um den kulturellen Aspekt. Hauptsächlich wurde viel Optimismus verbreitet: Gute Erfahrungen gibt es bei den vielen traditionellen sorbisch-wendischen Festen auch hier im Landkreis, die gut angenommen werden.
„Ich hätte mir aber noch mehr Tiefe bei den Gesprächen gewünscht. Probleme gibt es zum Beispiel noch mit der ‘Gleichstellung’. Diese ist zwar gesetzlich verankert, findet aber noch nicht genügend statt - ein Versagen der Politik!“, meint Harald Konzack energisch. „Zum Beispiel fehlen sehr viele Sorbischlehrer.“
Bis zum nächsten Treffen soll es aber nicht mehr fünf Jahre dauern. Ein großes Ereignis steht am heutigen Sonnabend im Landkreis auf dem Plan: Ab 14 Uhr wird in Fehrow das „Superhahnrupfen“ ausgetragen.

 
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