aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Kirchliche Spurensuche
Stammtisch zur Cottbuser Kirchengeschichte

Cottbus (bw). Am Geschichts-Stammtisch zeichneten Dora Liersch und Dr. Christian Lehm die Spuren der Kirchengeschichte nach und beleuchteten an diesem Abend speziell freikirchliche und Religionsgemeinschaften.
Freikirchliche Gemeindeglieder reklamieren eine strikte Trennung von Kirche und Staat und zahlen keine Kirchensteuer, sondern „kirchliche Beiträge“ im Sinne des „Zehnten“ - wie in der Bibel verlangt - direkt an ihre Gemeinde. Aber auch Gemeinden, die sich von einer bestehenden Staatskirche getrennt haben, wie die Selbstständige ev.-lutherische Kirche, die sich von der Ev. Kirche Preußens abspaltete oder aus innerkirchlichen Erneuerungen entstanden sind, wie die Herrnhuter Brudergemeinde oder die Heilsarmee, die ab 1909 bis zu ihrem Verbot 1935 auch in Cottbus agierte, sind Freikirchen.
Die Cottbuser Kirchengeschichte kann auch durch ihre Sakralbauten und deren Nutzungen durch mehrere Religionsgemeinschaften, gleichzeitig oder nacheinander, nachweisen, dass hier ein vielseitiges Gemeindeleben stattfand. Oft fand man sich in Privaträumen, da die Anzahl der Gläubigen zunächst gering war, wie z.B. bei der Evangelisch-Methodistischen Gemeinde, die seit 1895 in Cottbus beheimatet ist (jetzt Virchowstraße 41).
Die Selbstständige evangelisch-lutherische Kirche tritt bereits 1844 in Cottbus in Erscheinung; sie hat in der Kreuzkirche am Bonnaskenplatz ihr Zuhause.
Neben den bekannten Landeskirchen gibt es heute weitere größere Freikirchen und Religionsgemeinschaften in Cottbus, u.a. die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, die Biblische Glaubensgemeinde Cottbus, die Apostolische Gemeinschaft, die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage und die Freie Christliche Gemeinde in Sachsendorf. Nach der Wende sind auch neue Gotteshäuser entstanden, die für eine kirchliche, seelsorgerische, soziale und missionarische Arbeit genutzt werden.

 
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