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Bündnis-Gerangel sieben Wochen vor der OB-Wahl
Nach Kandidaturankündigung von Infrastruktur Frank Szymanski:
CDU steht vor Zerreißprobe zwischen Wähler und Potsdamer Parteispitze

Cottbus (gg). Im Streit um die Wählergemeinschaft, die sich in dieser Woche in Cottbus formierte, haben sich inzwischen Potsdamer Parteizentralen der CDU und PDS eingeschaltet. CDU-Kreisvorstandsvorsitzender Michael Schierack kassierte am Donnerstag für seine Annährung an die Linke.PDS eine Rüge von Landeschef Jörg Schönbohm. „Ich halte das aus“, kommentiert unbeeindruckt OB-Kandidat Holger Kelch. Gemeinsam mit AUB, FDP und Frauenliste hatte man sich auf ein Positionspapier geeinigt, dass ein fraktionsübergreifendes Bündnis für die Unterstützung seiner Kandidatur vereinbart. Es enthält darüber hinaus auch weitere Zielpunkte der Stadtpolitik nach der Wahl. (Seite 3 Cottbus ). Auslöser war die überraschende Kandidatur von Bauminister und SPD-Unterbezirksvorsitzenden Frank Szymanski am Montag, der noch vor Wochen seine Kandidatur für den Cottbuser Oberbürgermeisterposten ausgeschlossen hatte. „Ich war damals noch nicht soweit“, erklärt er den späten Schritt gegenüber der GRÜNEN Heimatzeitung und verhehlt nicht, dass die Cottbuser OB-Frage in der Potsdamer SPD-Spitze heiß diskutiert wurde, was zur Entlastung der Landtagsabgeordneten Martina Münch geführt hat. Die künftige Machtverteilung in der zweitgrößten Stadt Brandenburgs schien seitdem unentwegt Potsdamer Parteisitzungen zu beherrschen. Gestern äußerte auch PDS-Fraktionschef im Landtag Heinz Vietze, man werde kein Bündnis mit der CDU eingehen, wenn es sich lediglich um die Unterstützung des CDU-OB-Kandidaten drehe. Am morgigen Sonntag will die SPD in ihrer Mitgliedervollversammlung im Café Zelig Frank Szymanski offiziell nominieren. Der betont, dass ihm das Bündnis mit den Bürgern wichtiger sei, er aber für Gespräche jederzeit offen wäre.
In der nächsten PolitPiano-Runde am Donnerstag, 31. August, 19.30 Uhr, sind Vertreter der Wählergemeinschaft zu Gast und erläutern ihre Position.

 
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