aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Religionen im Geschichtsstammtisch
Historische Aktivitäten von Freikirchen und Religionsgemeinschaften

Cottbus (GHZ). Die Kirchengeschichte von Cottbus ist unvollständig, wenn man nur die beiden großen Kirchen betrachtet. Zum Gesamtbild gehören auch die Freikirchen und Religionsgemeinschaften. Letztere wurden früher abwertend mit Sekten bezeichnet. Nach einer Übersicht von 1925 gab es in Preußen vorwiegend die Altlutheraner, die Herrnhuter, die Methodisten, die Baptisten, die Mennoniten, die evangelischen Gemeinschaften, die apostolischen Gemeinden, die Neuapostolischen, die Adventisten und die Heilsarmee. Bis auf die Mennoniten finden wir all die anderen genannten Freikirchen und Religionsgemeinschaften auch in Cottbus.
Als erste der Freikirchen begann hier die Herrnhuter Brüdergemeinde ihre Arbeit. Ihr folgten die (katholisch) apostolische, die evangelisch-lutherische Gemeinde (Altlutheraner), die methodistische Gemeinde, die Baptisten und die Evangelisch kirchliche Gemeinschaft. Über ihre Anfänge sind nur Einzelheiten bekannt. Sie hielten ihre ersten Veranstaltungen in Wohnungen, dann in angemieteten Räumen ab, die sie häufig wechselten, meist aus Platzgründen. Als erste konnten die Altlutheraner ein Gemeindehaus in Döbbrick und die erste eigene Kirche am Bonnaskenplatz errichten. 1884 folgt die Kapelle der Apostolischen Gemeinde in der Hubertstraße und 1910 die Elimkapelle der Methodistischen Gemeinde in der Luisenstraße, heute Virchowstraße. Die Evangelischen Gemeinschaft konnte 1911 ihr Haus in der Berliner Straße erwerben.
Die Baptisten begannen mit dem Bau einer eigenen Kirche 1988, ebenso die Neuapostolische Gemeinde. Nach 1990 folgen dann Neubauten für die Adventisten, Mormonen und das Apostelamt Jesu Christi. In der Kirchengeschichte von Cottbus findet man weiterhin unter anderem seit 1901 die Heilsarmee, die sich hier bis in die 1930er-Jahre hier hielt, die Johannische Kirche, die Theosophische Gesellschaft u.a..
Es ist somit ein vielfältiges religiöses aber auch kulturelles Leben vorhanden, von dem wenig bekannt ist. Es gibt ausgezeichnete Kirchenkonzerte, Vorträge und vieles mehr. Ein wenig diesen Spuren zu folgen, versuchen im Geschichtsstammtisch jetzt am Montag im „DoppelDeck“ Dora Liersch und Dr. Christian Lehm. Beginn ist 19.30 Uhr, Eintritt frei.

 
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