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Kleine Brände dank wacher Augen
Brandschützer resümierten Hitzemonate / Waldarbeiter sind gefordert

Region (ha). Freud’ und Leid hängen eng beieinander in diesem Jahr - die Trockenheit hat der Natur mächtig zugesetzt, „viele Bäume sind regelrecht ausgetrocknet und werden sich nicht mehr erholen können“, schätzt Egbert Brunn ein, Fachgebietsleiter der Bundesforststelle Lausitz. Eine Übersicht über die genauen Schäden in den Wäldern wird aber frühestens Ende September erwartet, wenn die einzelnen Berichte zusammengetragen sind.
Andererseits sind die Forstleute und Feuerwehrmänner froh, dass es kein Flammeninferno gab, wie in den vergangenen Hitze-Sommern. „Erstaunlich ist besonders, dass dieses Jahr die Tagebau und Tagebauvorfelder von Bränden verschont blieben“, staunte Kreisbrandmeister Rolfhard Kätzmer bei der Zusammenkunft in Spremberg. Durch aufmerksame Lokführer konnten zehn Zündungen an den Gleisanlagen gelöscht werden, nur zweimal gab es größere Bahndammbrände, bei denen ca. 1000 Quadratmeter Wildwuchs verbrannten, berichtete die Vattenfall-Feuerwehr. Das Unternehmen hat eine ständige Patrouille eingesetzt, die vor allem in den Tagebaugebieten unterwegs ist.
Große Sorgen haben die Waldschützer mit den munitionsbelasteten Gebieten vor allem bei Pinnow. Für die Entsorgung der explosiven Altlasten auf 13,6 Hektar sind 16 000 Euro nötig, „für die es aber bald grünes Licht aus dem Ministerium gibt“, informierte der Kreisbrandmeister. Bis zu zehn Detonationen pro Minute waren bei einem Brand am 19. Juli zu hören.
Noch keine Lösung gibt es dagegen für die Vermeidung von Brandursachen, die bei der Bewirtschaftung der Wälder entstehen. „Die Waldeigentümer müssen aber auch im Sommer Holz ernten, um die Verträge mit den Abnehmern zu erfüllen“, argumentierte Egbert Brunn und erteilte einer möglichen Waldsperre in den Sommermonaten eine deutliche Absage.

 
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