aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Ein Motor für die Ewigkeit

Als wandelndes Geschichtslexikon der Stadt Spremberg und Umgebung war Gerhard Schmidt bekannt und nicht wegzudenken aus der Perle der Lausitz und für die GRÜNE Heimatzeitung. Unschätzbare Informationen zur Stadthistorie brachte er den Menschen nahe. An seinem 83. Geburtstag erlag der „Motor vieler Vereine“, wie Christina Schönherr, stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt, ihn würdigte, einem Schwächeanfall.
Am 12. Juli 1923 wurde der Ur-Spremberger geboren, besuchte Schule und Gymnasium und kam an seinem 14. Geburtstag mit den ersten Briefmarken in Kontakt. Seitdem war er ein leidenschaftlicher Sammler vor allem von Marken aus Frankreich und Andorra und verkaufte dafür schon mal Zigaretten während der Kriegsgefangenschaft in Frankreich.
Zurück in Spremberg, lernte er Kaufmann im elterlichen Lebensmittelgeschäft, traf seine Frau Christa beim Tanz und heiratete sie 1952 in der Kreuzkirche, wo er 50 Jahre im Chor mitsang. Überhaupt war Musik ein weiteres Lebenselixier neben seiner Liebe zu den kleinen Marken und zur Geschichte der Stadt. Nach einem Studium arbeitete er in der Finanz-Abteilung, musste aber wegen seinem Engagement in der Kirche auf eine leitende Stellung verzichten.
Seine Korrektheit und Liebenswürdigkeit schätzten nicht nur seine drei Kinder, neun Enkel und sieben Urenkel, sondern auch seine Freunde, wie Heinz Urbank und Rudi Gärtner vom Spremberger Philatelistenverein 1921 e.V.. „Die Lücke, vor allem in Sachen Stadtgeschichte, wird nicht leicht zu füllen sein, wenn überhaupt“, fürchtet Jürgen Gäßner. Rund 2 000 Postkarten und Fotos zur Stadtgeschichte hat Gerhard Schmidt zusammengetragen, die ältesten von 1880. Wo er konnte, gab er daraus Wissen an andere ab. So bleibt er in vielen Herzen. J.Ha.
Julius Gerhard Schmidt, Stadtchronist von Spremberg, ist gestorben
Julius Gerhard Schmidt, Stadtchronist von Spremberg, ist gestorben

Wie Christina Schönherr, stellvertretende Bürgermeisterin, haben sich Freunde und Gefährten vor der Trauerfeier am Donnerstag auf dem Waldfriedhof in das Kondolenzbuch eingetragen
Wie Christina Schönherr, stellvertretende Bürgermeisterin, haben sich Freunde und Gefährten vor der Trauerfeier am Donnerstag auf dem Waldfriedhof in das Kondolenzbuch eingetragen
Foto: J. Haberland
zurück...